Neubau auf Corvinus-Gelände: Entwurf für Stöckener Kirchenzentrum steht

Lange Zeit wurde über die Zukunft der bereits 2012 entwidmeten Corvinuskirche in Ledeburg-Stöcken gestritten. Das Ergebnis: Das denkmalgeschützte Gebäude wurde abgerissen. Nun steht nach einem Architektenwettbewerb fest, wie der Neubau des Kirchenzentrums an gleicher Stelle aussehen soll. Gewonnen hat das Architekturbüro „Hübotter + Stürken + Dimitrova Architektur & Landschaftsplanung“ aus Hannover. Natürliche Materialien: „Wichtig für den neuen Entwurf war uns unter anderem die städtebauliche Einordnung“, erklärt Architekt Tobias Hübotter, der den neuen Entwurf gemeinsam mit seinen beiden Kollegen gefertigt hat. „Wir haben uns für eine sehr helle und freundliche Kirche entschieden und wollen besonders mit natürlichen Materialien wie Holz arbeiten.“ Auch einen sichtbaren Kirchenturm solle es weiterhin geben. Das neue Kirchenzentrum wird Gruppenräume, das Gemeindebüro und einen Sakralraum als Kirchsaal umfassen. Zusätzlich findet auf dem Gelände das Familienzentrum Corvinus Platz. Mit ihrem Entwurf haben sich Hübotter, Stürken und Dimitrova gegen elf weitere Architekturbüros durchgesetzt. Besprechungen über spezifische Detailplanungen sollen möglichst zeitnah erfolgen. „Wir wünschen uns, bereits im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen zu können“, sagt Pastor Gerd Peter. Wie schnell die Planungen vorangehen, hänge laut Pastor Peter allerdings auch von der aktuellen Entwicklung der Corona-Krise ab. Denkmalschutz kontra Kosten: Dass die 2012 entwidmete Kirche abgerissen und das Grundstück neu bebaut wird, stieß in den vergangenen Jahren auf viel Gegenwehr. Bereits 2013 begann der Streit zwischen Denkmalschützern und der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken. Laut Landesdenkmalschutz war die 1962 erbaute Corvinuskirche ein Ausdruck der Epoche und müsse dementsprechend erhalten bleiben. Die Gemeinde setzte sich allerdings gerichtlich dafür ein, das kostenintensive Gebäude nicht länger tragen zu müssen – mit Erfolg. 2017 erteilte das Ministerium für Wissenschaft und Kultur die Erlaubnis zum Abriss der Kirche. Einen ersten Ideenwettbewerb für das neue Gemeindezentrum im Jahr 2016 hatte das hannoversche Architekturbüro Pax Brüning gewonnen. Zu etwaigen Kosten wollte sich damals noch niemand äußern. Nach Informationen dieser Zeitung rechnete man aber mit einem Betrag im niedrigen siebenstelligen Bereich. Lesen Sie auch: Die Corvinuskirche in Stöcken galt als Baudenkmal Bewegung im Streit um die Corvinuskirche Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken: Corvinuskirche darf abgerissen werden Von Nina Hoffmann