Oberbürgermeister Onay wirbt für bessere Preisangebote in Hannovers Nahverkehr

Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bringen öfter putzige Formate mit sich. Der Frühstücks-Talk beispielsweise gehört zu den seit Jahren etablierten Angeboten von Pro Hannover Region (PHR), mit 300 Mitgliedern nach eigenen Angaben größtes branchenübergreifendes Wirtschaftsnetzwerk im Raum Hannover und jüngst 20 Jahre alt geworden. Die Veranstaltung am Dienstagmorgen mit Oberbürgermeister Belit Onay als Gast nannte sich zwar auch Frühstücks-Talk, fand aber virtuell statt und mithin ohne namensgebende Verköstigung. Onay wünscht sich weniger Aufregung bei City-Diskussion: Prägendes Thema in der Runde mit 50 Teilnehmern war Hannovers Innenstadtentwicklung. Er habe nach wie vor die Vision einer autofreien City, antwortete Onay auf eine entsprechende Frage von Moderatorin Jasmin Arbabian-Vogel. „Ich wünsche mir, dass die Diskussion darum unaufgeregter geführt wird“, erklärte der Oberbürgermeister. Wo Autoverkehr nicht stattfinde, seien die Menschen gerne. Das Auto dürfe nicht mehr dominierend sein, aber die Erreichbarkeit der City müsse gewährleistet bleiben. Zuviel Grau hinter dem Bahnhof: Onay sprach sich erneut für preislich bessere Angebote im Nahverkehr aus und nannte als Beispiel das Ein-Euro-Ticket, also einen Jahresfahrschein für 365 Euro. Insgesamt werde es darum gehen, angesichts der Tendenz zum Online-Handel das Shoppen in der City als Erlebnis zu präsentieren – etwa durch mehr Gastronomie. Nicht zufrieden ist der Oberbürgermeister auch mit dem Erscheinungsbild im Bereich Raschplatz und Weißekreuzplatz: „Man sieht nur Grautöne, wir brauchen mehr Grün.“ Etwas wehmütig wirkte Onay beim Rückblick auf die Situation vor zwölf Monaten. „Es war die übliche Zeit der Neujahrsempfänge und für mich persönlich der Antrittsbesuche“, sagte er. Dann sei dieser Kennenlern- sehr schnell durch den corona-bedingten Krisenmodus ersetzt worden. Nach einer Stunde verabschiedete sich der Oberbürgermeister aus der Runde. PHR-Vorsitzender Bernd Bühmann hatte einen Wunsch: „Ich hoffe mit Inbrunst, alle bald wieder live und persönlich zu sehen.“ Dann könnte man auch wieder Frühstück reichen. Von Bernd Haase