Patrick Leonhardts Erfindung: Limonaden aus Linden

Sie heißen „Bumarana“ und „Rhabarana“ und sind Hannovers einzige lokale Brausen. Erfunden hat sie Patrick Leonhardt, Getränkeverleger aus Linden. „Ich möchte den Hannoveranern die Möglichkeit geben, eine Brause aus ihrer Stadt zu trinken“, sagt der 43-Jährige. Die Idee für die Getränke holte er sich unter anderem bei Reisen nach Südamerika. Rhabarana ist eine Rhabarberbrause, die Leonhardt in Zusammenarbeit mit der Nordstadt-Brauerei macht. „Die verwenden die Brause in ihrem Kopernikuss, das ist eine Alstervariation.“ Bei der Rhabarberbrause legt Leonhardt wert auf regionale Zutaten. Der Getränkeverleger hat die Softdrinks erfunden, lässt sie in Kooperation produzieren und vertreibt sie anschließend selbst. Kooperation bei Produktion: Die Idee für die „Bumarana“ kam Leonhardt bereits vor zehn Jahren bei einer Reise nach Brasilien. „Dort habe ich Guarana-Getränke kennengelernt“, erinnert sich der Getränkeverleger. „Die Brasilianer haben die Getränke meist mit roter Melone und viel Zucker gemacht.“ Guarana sei aber schon von Natur aus sehr süß. „Ich habe mich für die Kombination Guarana, Zitrone und Ingwer entschieden, weil das mehr dem europäischen Geschmack anspricht“, sagt er. Die Wirkung des Koffeins des Guarana vergleicht Leonhardt eher mit der von Tee als der von Kaffee. „Es ist angenehmer“, sagt der 43-Jährige. Eine Flasche Bumarana (0,33 Liter) kostet im Supermarkt in Linden 97 Cent. „Nur bei der Produktion meiner Brausen arbeite ich mit anderen zusammen“, sagt der seit zwölf Jahren in Linden lebende Getränkeverleger. Die neue „Rhabarana“ lässt sich Leonhardt in Altenau (Harz) von der Nordstadt-Brauerei abfüllen, mit der er noch weitere Getränke auf den regionalen Markt bringen möchte. „Derzeit ist eine Brause mit Apfel, Birne und Minze in Planung“, sagt Leonhardt begeistert. Die „Bumarana“ wird in Wittingen (Kreis Gifhorn) bei der Herrenhäuser Brauerei hergestellt. Braune Flaschen bewahren den Geschmack: Leonhardts Fokus bei seinen Getränken liegt mittlerweile auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Die braunen Glasflaschen, in denen seine Getränke kommen, mögen für Brausen ungewöhnlich sein. Aber sie sind besser für die Umwelt. „Braune Flaschen sind eher verfügbar, lassen sich besser recyceln, und der Geschmack hält sich besser, da weniger Licht einfällt“, erklärt er. Auch der Umstieg auf neutrale Kisten – ohne Marke – mache seine Brausen nachhaltiger. „Die müssen dann nicht wieder zu mir, sondern können von jedem Getränkehersteller verwendet werden“, sagt Leonhardt. Das Guarana, das für „Bumarana“ verwendet werde, stamme aus dem Amazonasgebiet. Es sei dort ein natürliches Vorkommen und werde nicht extra angebaut. Das sei so, „als würde man in Deutschland im Wald Pilze sammeln gehen“, sagt der 43-Jährige. Die Akquise und Lieferung der Getränke macht Leonhardt vollständig allein. „Momentan beliefere ich Supermärkte ungefähr im Umkreis von zehn Kilometern um Linden herum“, sagt er. Seine beiden Getränke gibt es in einigen Rewe- und Edeka-Märkten in Hannover, im Lagerverkauf der Herrenhäuser Brauerei und im Lagerverkauf der Nordstadt-Brauerei zu kaufen. 150 bis 200 Kisten im Monat setzt er ab. Dass er der einzige lokale Limonadenhersteller ist, schreckt ihn nicht ab – er glaubt an den langfristigen Erfolg seiner Idee. „Brause ist lustig und macht Spaß“, sagt Leonhardt. Da könne jeder mitmachen. Von Lucas Kreß