Protest in Linden-Nord: 3119 Unterschriften gegen Hochbahnsteige auf der Limmerstraße

Exakt 3119 Unterschriften gegen die geplanten Hochbahnsteige auf der Limmerstraße haben Gerd Wach und Karin André gesammelt. Sie waren über mehrere Monate in der dortigen Fußgängerzone unterwegs, um Passanten auf ihren Protestlisten unterzeichnen zu lassen, zudem lief eine Onlinepetition. Jüngst wollten beide dem zuständigen Regionsverkehrsdezernenten Ulf-Birger Franz die Listen übergeben. Doch wegen der Corona-Krise hatte er den Termin kurzfristig abgesagt. Wann es nun zur Übergabe kommt, sei noch nicht klar, sagt Wach. Geschäftsleben massiv eingeschränkt: Wach und seine Mitstreiterin wollen mit ihrer Aktion nochmals darauf hinweisen, dass die massiven Bahnsteige das Geschäftsleben auf der Limmerstraße zu stark einschränken würden. Vor allem die beiden Bahnsteige in der autofreien Zone, die an vergleichsweise engen Stellen errichtet werden sollen, sind im Stadtteil höchst umstritten. Viele Geschäftsleute und Gastronomen wenden sich gegen die Bauwerke, die in Höhe des Rewe-Markts am Küchengarten und im Bereich des Edeka an der Offensteinstraße – Haltestelle Leinaustraße – geplant sind. Die Bahnsteige grenzen teilweise dicht an die Läden. Außenbereiche würden so stark reduziert, dass sie nicht mehr oder nur stark eingeschränkt nutzbar seien, kritisieren Betroffene. „Hochbahnsteige sind beschlossene Sache“: Die bisherigen Proteste waren allerdings nicht erfolgreich. Bereits im Mai 2019 hatte Christian Weske, Geschäftsführer der zuständigen Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (Infra), im Bezirksrat Linden-Limmer klargestellt, dass es keine Alternative zum behindertengerechten Ausbau der Stadtbahnstationen mit Hochbahnsteigen gebe, und den voraussichtlichen Planungs- und Bauablauf skizziert. „Der Bau der Hochbahnsteige ist beschlossene Sache“, bestätigte Regionssprecher Klaus Abelmann jetzt auf Anfrage. Daran werde auch die Unterschriftensammlung nichts ändern. Baustart für 2021 geplant: Zunächst soll der Bau des Hochbahnsteigs an der Haltestelle Ungerstraße in Angriff genommen werden, der nahe des Freizeitheims geplant ist. Das Planfeststellungsverfahren ist inzwischen in Vorbereitung, die Pläne sehen einen 45 Meter langen und vier Meter breiten Bahnsteig vor, der zu beiden Seiten Rampen erhält. Der Baustart ist nach derzeitigem Stand der Planungen für 2021 terminiert, die Inbetriebnahme für 2022. „Mit etwa einem Jahr Nachlauf sollen die Hochbahnsteige an den Haltestellen Am Küchengarten und Leinaustraße folgen – hierzu gibt es aber noch keinen konkreten Zeitplan“, sagte Regionssprecher Abelmann. Diese beiden Hochbahnsteige werden vergleichbare Maße haben wie der auf der Ungerstraße. Lesen Sie auch: Hochbahnsteigbau auf der Limmerstraße beginnt im Sommer 2021 Limmerstraße: Petition gegen Hochbahnsteige gestartet Von Juliane Kaune