Radweg: Wie gefährlich ist der Verkehr am Waldheimer Tor für Schulkinder?

Die Verkehrssituation am Waldheimer Tor muss nach Ansicht des Bezirksrats so schnell wie möglich entschärft werden. Einstimmig sprachen sich die Politiker in der jüngsten Sitzung des Gremiums für einen von der CDU eingebrachten Dringlichkeitsantrag aus. Sie fordern darin unverzüglich eine rote Fahrbahnmarkierung für den Fahrradweg, der aus der Eilenriede kommt und in die Wolfstraße mündet. Fahrer von Lieferlastwagen müssten auf den ersten Blick erkennen können, dass aus dem Wald ein Radweg komme, der über den Platz führe, argumentiert CDU-Politikerin Stefanie Matz. Es sei unerklärlich, warum die Stadt immer noch nicht gehandelt habe. Schon in der August-Sitzung hatten die Politiker die katastrophalen Zustände am Waldheimer Tor kritisiert. Auch Anwohner hatten in der Einwohnerfragestunde erneut von wiederholt gefährlichen Situationen am Waldheimer Tor berichtet. Gerade zum Schutz der Schulkinder müsse die Stadt dringend den Radweg besser kennzeichnen, forderte ein Vater. Auf dem gesamten Platz vor den Verkaufscontainern müsse ein absolutes Halteverbot gelten, so die einhellige Forderung des Bezirksrates. Lieferverkehr für die Bäckerei und den Schreibwarenladen dürfe morgens zwischen 7 und 8 Uhr nicht gestattet sein, ansonsten aber schon. Die Stadt soll ein entsprechendes Hinweisschild aufhängen lassen. „Taxistand auflösen, Parkplätze schaffen“: Das absolute Halteverbot sei aufgrund der Enge unabdingbar, da ständig Radfahrer hier kreuzten. Wenn Schulkinder unterwegs seien, also zwischen 7 und 8 Uhr, sollten keine Lastwagen an dem kleinem Platz rangieren. Der ungenutzte Taxistand an der Liebrechtstraße soll aufgelöst werden, so könnten drei Parkplätze entstehen, die die Besucher der Containerläden nutzen könnten, sagte CDU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Jakob. Der Briefkasten an der Liebrechstraße, der wegen der anstehenden Bauarbeiten abmontiert worden ist, müsse so bald wie möglich an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner (SPD) hat sich dafür auch schon bei der Post stark gemacht, auch von Anwohnern kam diese Forderung. Die Bezirksratsmitglieder sind Experten für ihr Viertel. Wenn ein Gremium sich so einig ist wie der Bezirksrat Döhren-Wülfel, der seit Monaten einhellig fordert, dass die Verkehrssituation am Waldheimer Tor endlich entschärft wird, dann muss die Stadt schnell reagieren. Auch Anwohner haben in der Einwohnerfragestunde wiederholt auf die aus ihrer Sicht gerade für Schulkinder untragbare Lage hingewiesen. Passiert ist bislang nichts. Dabei wäre es ganz einfach. Wenn ein Briefkasten einfach abmontiert wird und Achtzigjährige nun weitere Wege in Kauf nehmen müssen, um ihre Post einzustecken, wenn ein Taxistand über lange Zeit ungenutzt ist und wertvollen Parkraum blockiert oder wenn eine rote Fahrbahnmarkierung den Schulweg für Kinder sicherer machen könnte, dann muss die Stadt einfach handeln. Und zwar zügig. Jetzt sind Ferien, und am Waldheimer Tor sind erst mal keine Schulkinder unterwegs, überhaupt dürfte in der kälteren Jahreszeit die Kreuzung von weniger Radfahrern benutzt werden. Doch das kann nicht Anlass für die Stadt sein, das Handeln bis zum Frühjahr einzustellen. Kommunalpolitiker, die sich für ihren Bezirk engagieren, können auch erwarten, dass die Verwaltung aktiv wird, wenn die Optionen so klar vorliegen. Und das dürfen auch die Bürger erwarten. Von Saskia Döhner