Region Hannover will 143 Millionen Euro in Kreisstraßen investieren

Von der Sanierung von Ortsdurchfahrten über den Bau von Brücken bis hin zum Ausbau der Radwege – 250 solcher Vorhaben möchte die Region bis 2024 umsetzen. Insgesamt 143 Millionen Euro stellt sie dafür zur Verfügung. Allein 13 Millionen sollen in diesem Jahr investiert werden. Dabei steht weiterhin vor allem der Radverkehr im Mittelpunkt. Das Radwegenetz in der Region soll verbessert und vor allem sicherer werden. Nach Ansicht von Conrad Vinken, Fachbereichsleiter Verkehr, ist der Ausbau des Radverkehrs die schnellste Möglichkeit, die Verkehrswende herbeizuführen. Allein 2020 steht dafür der Neu- und Ausbau von neun Radwegen auf dem Plan. In 63 Ortsdurchfahrten werden zudem bis zum Ende des Jahres schadhafte Fahrbahnoberflächen ersetzt sowie Schutzstreifen und Piktogrammketten markiert. Insgesamt soll das sogenannte Vorrangnetz für den Alltagsradverkehr über eine Gesamtlänge von 800 Kilometern die zentralen Plätze der Städte und Gemeinden miteinander verbinden. 2019 erstmals die 10 Millionen-Euro-Grenze geknackt: Auch für das vergangene Jahr zieht Vinken ein positives Fazit. „Zum ersten Mal bin ich richtig zufrieden“, sagt er. 2019 sei es erstmals gelungen, bei den Ausgaben die 10-Millionen-Euro-Grenze zu überschreiten. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 war es nur knapp eine Million Euro gewesen, da eine wichtige Förderung weggebrochen war. Zudem habe die Bauwirtschaft die Corona-Krise nicht nur gut überstanden, sondern sei sogar gestärkt aus ihr hervorgegangen. So konnten drei Bauvorhaben bereits abgeschlossen werden. An weiteren sechs Kreisstraßen stehe ein Baubeginn kurz bevor beziehungsweise werde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Zudem wurden und werden Ortsdurchfahrten an fast 50 Orten erneuert. Doch einige Projekte sind auch ins Stocken geraten. So wird etwa der geplante Fahrbahnausbau zwischen Isernhagen F.B. und K.B. verschoben. Ein Grund seien die gestiegenen Baupreise, wodurch neu geplant werden müsse, erläutert Wiebke Schepelmann, Leiterin des Teams Infrastruktur. Sie gehe aber davon aus, dass das Projekt ab 2022 realisiert werden könne. „Wir haben das Gefühl, dass sich die Baupreise stabilisieren.“ Viel Geld für den Radwegeausbau: Für 2021 rechnet die Region mit Kosten von 19 Millionen Euro und für 2022 sogar mit rund 40 Millionen Euro. 2023 und 2024 sollen sich die Ausgaben schließlich auf 36 beziehungsweise 33 Millionen Euro belaufen. Dabei hat auch der Radverkehr kostenmäßig einen hohen Anteil: 2019 machte er schon 7 Millionen Euro aus, in diesem Jahr sollen es 11 Millionen werden. 2024 soll der Anteil der Investitionen in den Radwegeausbau sogar 30 Millionen Euro betragen. Die Region erfasst und bewertet den Zustand der Kreisstraßen alle vier Jahre. Auf dieser Grundlage wird eine Prioritätenliste erstellt, nach der die Straßen saniert oder neu gebaut werden. Am 10. September wird sich dann der Verkehrsausschuss mit der vorgestellten Liste beschäftigen. Lesen Sie auch Region will 43,5 Millionen Euro für Kreisstraßen ausgeben Verkehr: Region Hannover gibt 25 Millionen Euro für Kreisstraßen und Fahrradwege Von Alina Stillahn