Schulstart in Hannover: An einigen Schulen fehlen die Container für den Unterricht

Einige Schulen im Stadtgebiet können nicht mit den geplanten Containern ins neue Schuljahr starten. Die sogenannten mobilen Raumeinheiten können statt Ende August erst nach den Herbstferien in Betrieb genommen werden. Wie die Stadt mitteilt, verzögert sich die Aufstellung der Container an der Schillerschule (Kleefeld) und an der Humboldtschule (Linden-Süd). Im Frühjahr hatte die Region verfügt, dass für einige Wochen lang keine Bauarbeiten zulässig waren, bei denen man möglicherweise Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden hätte und Anwohner für die Räumung ihre Häuser hätten verlassen müssen. So konnten die Erdhubarbeiten an den beiden Gymnasien erst viel später stattfinden. Auch an der Lutherschule (Nordstadt) kommen die Container für die Außenstelle verspätet, weil der Lieferant die Anlagen nicht rechtzeitig zu Schulbeginn fertiggestellt hat. Das gilt auch für die Friedrich-Ebert-Grundschule. Mehr Platzbedarf wegen G9 und Corona: Gerade an den Gymnasien ist im neuen Schuljahr der Platzbedarf aber besonders hoch. Denn wegen der Rückkehr zu G9 gibt es erstmals wieder 13 Jahrgänge. Zudem sollen sich die Schüler, die jetzt wieder in vollen Klassen unterrichtet werden, in den Gebäuden wegen der Corona-Gefahr möglichst weiterhin aus dem Weg gehen. An vielen Schulen seien die Container aber fristgerecht zum Schulstart bezugsfertig, heißt es vonseiten der Stadt. Das gilt etwa für die Grundschule Grimsehlweg, die Herschelschule, die Käthe-Kollwitz-Schule und die Integrierte Gesamtschule (IGS) Bothfeld. An der IGS Stöcken sei die erste Ausschreibung ohne Erfolg gewesen, sagt ein Stadtsprecher. Ein Unternehmen konnte erst im zweiten Anlauf gefunden werden, nun sollen die Modulanlagen in den Herbstferien aufgestellt werden. Lesen Sie auch: Schulstart 2020: So läuft das neue Schuljahr in Niedersachsen Wanderklassen und Homeschooling als Lösung: Für alle Standorte, bei denen die Container zu spät kommen, habe man aber schulinterne Lösungen gefunden, heißt es. Das können Wanderklassen ohne festen Raum sein oder die Schüler bleiben umschichtig einen Tag pro Woche daheim und lernen dort. Diese Möglichkeit von einem Homeschoolingtag pro Woche räumt das Land im neuen Schuljahr an den weiterführenden Schulen ein. An Grundschulen ist das nicht zulässig. Bildungsverbände kritisieren, dass die Schulen in Niedersachsen nicht ausreichend ausgestattet sind, um die Hygieneregeln einzuhalten. Vielerorts sollen Handtücher und Seife fehlen. Lüften sei nicht möglich, weil sich die Fenster aus Sicherheitsgründen nur kippen lassen. Die Stadt stellt klar, dass alle Schulen mit den nötigen Waschbecken, Seife und Einmalhandtüchern versorgt seien. An der IGS Linden habe man extra mobile Wände mit Einzelwaschtischen angeschafft, andernorts einen WC-Container. In vielen Grundschulen hätten auch die Klassenräume ohnehin Waschbecken. Auch Stoßlüften sei möglich, an einigen Schulen wurden deshalb die Drehsperren in den Fenstern ausgebaut. Lesen Sie auch Schulstart 2020: So läuft das neue Schuljahr in Niedersachsen Schulstart 2020 Hannover: Eltern fürchten um Gesundheit ihrer Kinder Von Saskia Döhner