Seilgarten Hannover: Saisonstart zum Klettern in der Eilenriede

Inmitten der Eilenriede können Kinder und Jugendliche wieder auf Bäume klettern und verschiedene Parcours bis zu 24 Meter über dem Boden bewältigen. Am Sonnabend hat der Seilgarten Hannover die neue Saison begonnen. „Unsere Besucher sollen den Umgang mit den eigenen Grenzen erlernen, Vertrauen zu anderen aus der Gruppe aufbauen und lernen, Rücksicht aufeinander zu nehmen“, sagt Henning Böhmer, Geschäftsführer des Vereins „KEJ - Kompetenz, Erlebnis, Jugendarbeit“. Der Verein betreibt in Kooperation mit verschiedenen Bildungsstätten und gefördert von der Stadt Hannover den Seilgarten. Zudem bietet er sozialpädagogisches Training für Schulklassen an und vermittelt den Kindern dabei, wie sie respektvoll miteinander umgehen. Ehrenamtliche Unterstützung gibt es dabei von sozialpädagogischen Fachkräften, Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern. „Deshalb betreut jeder Trainer nur eine Gruppe von maximal sieben Kindern“, sagt Böhmer. „Endlich mal wieder draußen sein“: „Wir merken, dass die Pandemie die Kinder und Jugendlichen belastet“, erzählt er. Aus diesem Grund sei den Organisatoren derzeit besonders wichtig, ihnen sozialen Kontakt und das gemeinsame Erleben zu ermöglichen. Das schätzt auch der baptistische Pfadfinderstamm „Die Hannoveraner“, der gleich zur Saisoneröffnung am Sonnabend gekommen war. „Es ist für uns das erste richtige Treffen seit fünf Monaten“, sagt Hark Kracht, Sippenführer der „Mäusebussarde“, die zu acht in die Klettersaison starten und Abwechslung vom Alltag suchen. „Mich nervt das Homeschooling“, sagt der elfjährige Carl, „Ich freue mich, endlich mal wieder draußen zu sein und die anderen wiederzusehen“. Bereits im Juli vergangenen Jahres durfte der Seilgarten trotz Pandemie wieder eröffnen - mit Erfolg. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde die Saison bis November verlängert. „Wir hatten letztes Jahr fast 5000 Teilnehmer und nicht eine Infektion“, berichtet Böhmer. Für ihn zeige dies, dass mit dem richtigen Konzept ein sicheres Miteinander möglich ist: Auf dem gesamten Gelände gilt - außer beim Klettern - eine Maskenpflicht und die Ausrüstung wird nach Benutzung gereinigt. Zudem steht ein sogenanntes „Hygienenemobil“ am Eingang, wo sich Besucherinnen und Besucher die Hände waschen und desinfizieren können. Dennoch mache der Verein während der Pandemie eine schwere Zeit durch und sei auf die Arbeit von Ehrenamtlichen angewiesen, da die finanzielle Unterstützung durch die Stadt nicht ausreiche. Seilgarten ist von März bis Oktober geöffnet: Termine für Familien und andere Klettergruppen sowie weitere Informationen gibt es unter www.seilgarten-hannover.de. Unter dem Motto „Pädagogik in den Bäumen“ ist der Seilgarten auf dem Erlebnishof Wakitu von März bis Oktober geöffnet. In der Regel wird der Park von Schulklassen und Kinder- und Jugendgruppen besucht. In den Schulferien können sich aber auch einzelne Kinder mit dem Ferienpass für einen Ausflug in den Seilgarten anmelden. Von Lucas Kreß