Tagelang haben Verwandte und Polizei nach ihm gesucht, jetzt gibt es traurige Gewissheit: Der seit Donnerstagabend in Hannover-Bemerode vermisste 16-jährige Rollstuhlfahrer ist tot. Zeugen haben die Leiche nun am Mittwochvormittag im Mittellandkanal an der Schleuse in Anderten entdeckt. „Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nicht“, sagt Polizeisprecherin Antje Heilmann.
Der Jugendliche war am vergangenen Donnerstag zuletzt in der elterlichen Wohnung in Bemerode gesehen worden, seitdem gab es keine Spur mehr von ihm. Die Polizei wandte sich am Tag darauf mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit, gleichzeitig überprüfte sie alle möglichen Aufenthaltsorte und fragte auch bei den Krankenhäusern an. Am Sonnabend fand sogar eine Suchaktion mit Spürhunden rund um die elterliche Wohnung statt – alles blieb ohne Erfolg.
Familie kam vor vier Jahren nach Deutschland
Die Familie war vor vier Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet, sowohl der 16-Jährige als auch sein Vater waren aufgrund von Bombenangriffen im Heimatland an den Rollstuhl gefesselt. Erst am Dienstag hatte die Polizei ihren Zeugenaufruf wiederholt und darauf hingewiesen, dass der Jugendliche möglicherweise Suizidgedanken hege.
Haben Sie Suizidgedanken? Dann wenden Sie sich bitte an folgende Rufnummern
Die folgende Telefon-Hotline ist kostenfrei und 24 Stunden lang am Tag zu erreichen:
0800 - 111 0 111
oder
0800 - 111 0 222
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Per Email oder Chat: unter www.telefonseelsorge.de
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Von Peer Hellerling