Ein Soldat der Bundeswehr ist in einem Regionalzug von Hannover nach Bremen entschieden dazwischen gegangen, als ein 28-Jährige eine junge Frau sexuell belästigt hatte. Nach Angaben der Bundespolizei hatte der Täter sein Opfer mehrfach ans Bein gefasst, anschließend wurde er dem 18-jährigen Soldaten gegenüber noch handgreiflich. Was der Verdächtige zu seinem Leidwesen jedoch nicht ahnte: Der Soldat hatte Kampfsporterfahrung.
Soldat stellt sich zwischen Opfer und Täter
Der in Zivil reisende Soldat bekam mit, wie der Betrunkene die junge Frau mehrfach berührte. „Ihre deutlichen Aufforderungen, dieses zu unterlassen, ließen den Verdächtigen unbeeindruckt“, sagt Jörg Ristow, Sprecher der Bundespolizeidirektion Hannover. Der 18-Jährige aus Berlin schaltete sich ein und forderte den zehn Jahre älteren Mann ebenfalls auf, aufzuhören.
Als das alles keine Wirkung zeigte, stellte sich der junge Mann sogar zwischen die 35-Jährige und den Täter. „Dieser schlug dem Soldaten unmittelbar ins Gesicht“, sagt Ristow. Der erfahrene Kampfsportler – es ist nicht bekannt, ob er diese Fähigkeiten durch das Militär erlangt hatte – setzte sich entsprechend zur Wehr und konnte den 28-Jährigen so in Schach halten. „Gleichzeitig forderte er andere Reisende auf, die Polizei zu rufen“, sagt Ristow.
Ermittlungen wegen sexueller Belästigung
Im Bremer Hauptbahnhof wurde der 28-Jährige dann auch direkt von Beamten auf dem Bahnsteig in Empfang genommen. Ristow: „Er zeigte sich kooperativ und leistete keinen Widerstand.“ Der Atemalkoholwert des Verdächtigen lag bei 1,96 Promille, gegen den Mann wird nun wegen sexueller Belästigung ermittelt.
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Von Peer Hellerling