Soll Telefonieren in Bussen und Bahnen wegen der Pandemie verboten werden?

Derzeit wird über ein Telefonierverbot in Bussen und Bahnen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie diskutiert. Aus Sicht der beiden Verkehrsunternehmen in der Region Hannover, Üstra und Regiobus, wäre ein Verbot von Telefonaten jedoch übertrieben. Dafür setzt sich allerdings der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen ein. Dessen Präsident Ingo Wortmann sagte im Deutschlandfunk, sein Verband würde ein mögliches Telefonierverbot in Bussen und Bahnen „sehr stark unterstützen“. „Wir sind nicht gut beraten, immer alles gleich zu verbieten“, sagte der Sprecher von Regiobus, Tolga Otkun. Der Sprecher meinte aber, dass das Thema in der Corona-Arbeitsgruppe mit der Üstra besprochen werde. Auch aus der Sicht von Üstra-Sprecher Udo Iwannek gebe es pragmatische Lösungen. Wer bei einer Fahrt in Busse und Bahnen unbedingt ans Handy gehen müsse, könne ja kurz drangehen und dann nach dem Aussteigen zurückrufen. Maske runter zum Telefonieren: Die Debatte ist aufgekommen, weil Fahrgäste in Bussen und Bahnen häufig ihre Mund-Nasen-Bedeckung herunterziehen, um besser sprechen zu können. Daran stören sich viele andere Fahrgäste, auch in Hannover. Dabei ist das nach Einschätzung von Regiobus-Sprecher Otkun gar nicht nötig: „Man kann auch gut mit der Maske telefonieren, wenn es unbedingt sein muss“, sagt er. Allerdings gibt es auch die Befürchtung, dass beim Telefonieren in der Bahn wesentlich mehr Aerosole ausgestoßen werden, als nur beim Atmen. Verbandspräsident Wortmann räumt einschränkend ein, dass die Maßnahme gegen die Verbreitung von Aerosolen zwar hilfreich, aber „schwer zu kontrollieren“ sei. Auch er setzt eher auf die Vernunft der Menschen, zum Schutz anderer auf das Telefonieren zu verzichten. In Spanien gilt ein Telefonierverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln. Pflicht für medizinische Masken an Montag: Bund und Länder hatten am Dienstag beschossen, dass in Bussen und Bahnen künftig medizinische OP-Masken oder die besonders gut schützenden FFP2-Masken zu tragen sind. Die entsprechende Verordnung tritt in Niedersachsen am Montag, 25. Januar, inkraft. Von Mathias Klein