Startet die Badesee-Saison am 15 Mai oder muss die DLRG leere Strände bewachen?

Die Corona-Krise und die bevorstehende Badesaison beschäftigen die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Hannover. Zum einen fehlen den ehrenamtlichen Helfern derzeit Schwimmbäder zum Trainieren, auch Dienstabende finden nicht statt. Im schlimmsten Fall laufen dadurch nötige Qualifikationen der einzelnen Retter ab. Gleichzeitig ist die Frage möglicher Strandbewachungen noch unklar. Keine Taucher- und Sanitätsausbildung: Laut Torsten Heuer, Bezirksleiter der DLRG Hannover-Stadt, wird die gesamte Thematik derzeit „intensiv diskutiert“. Unter anderem finden aufgrund der aktuellen Situation derzeit unter anderem keine Tauch- oder Sanitätsausbildungen statt. In gewissen Abständen müssen die Ehrenamtler allerdings in Lehrgängen und Prüfungen nachweisen, dass sie weiterhin über das nötige Wissen verfügen. „Vorbereitet und einsatzbereit“: Die DLRG habe daher entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. „Innerhalb der Organisation wurden bundesweit Regeln gefunden“, sagt Heuer. Sollten einzelne Ausbildungen in den nächsten Wochen ablaufen, sei dies vorerst nicht weiter schlimm. Heuer: „Es ist in Ordnung, wenn das Ganze aufgrund der Corona-Situation einmal zwei Monate ruht.“ Kein Rettungsschwimmer werde plötzlich das Vorgehen bei Wiederbelebungen vergessen oder nicht mehr wissen, wie ein Bewusstloser aus dem Wasser zu holen sei. „Wir sind vorbereitet und einsatzbereit“, sagt Heuer. Werden Wachtposten am Altwarmbüchener See besetzt? Problematischer sei dagegen der üblicherweise bevorstehende Beginn der Badesaison am 15. Mai. Heuer glaubt zwar nicht daran, dass der Termin Bestand haben wird. Theoretisch müsste dann auch die DLRG wieder die Wachposten besetzen – etwa am Altwarmbüchener See. „Momentan können wir nicht garantieren, wie wir damit umgehen werden“, sagt der Bezirksleiter. Allein die Einhaltung des Mindestabstands unter den Ehrenamtlern sei nur schwer bis gar nicht umsetzbar. Wenigstens in den Autos sind die mittleren Sitze deshalb derzeit gesperrt. Bewachung, auch wenn Badesaison ausfällt? Nächstes Dilemma: Was machen die Rettungsschwimmer, wenn die Saisonstart zwar abgesagt wird, die Menschen aber trotzdem baden wollen? „Ich weiß, dass es die Leute bei schönem Wetter ans Wasser zieht“, sagt Heuer. Je wärmer es werde, umso größer sei die Gefahr, dass die Bevölkerung die Corona-Vorgaben vergesse. „Davor habe ich Angst“, sagt Heuer ganz offen. Insofern sei eine Bewachung eigentlich sinnvoll. Allerdings könnten die Retter in den Wachtürmen oder Booten nicht 1,50 Meter auseinander sitzen. Heuer: „Im Gegensatz zur Polizei machen unsere Leute das ehrenamtlich in ihrer Freizeit.“ Lesen Sie auch: Corona-Krise: DRK, ASB, DLRG: Hannovers Katastrophenschützer geraten selbst in Not Freibäder verschieben Öffnung – und erwägen Schwimmzeitvergabe online 2019 sind 51 Menschen in Niedersachsen ertrunken Badetote: DLRG warnt vor Gefahren im Wasser Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Liveticker: Die Lage in Hannover und Niedersachsen im Überblick Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es HAZ-Expertenforum: Das antworten Mediziner auf Leserfragen zum Virus Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Hannover jetzt helfen Von Peer Hellerling