Super-Wahljahr 2021: Stadt Hannover bereitet sich auf Wahlen unter Corona-Bedingungen vor

Bis zu sechsmal werden die Hannoveraner im September kommenden Jahres ihre Stimmen abgeben – ein Superwahljahr unter erschwerten Bedingungen. Die Stadt Hannover geht davon aus, dass die Corona-Krise im Herbst kommenden Jahres noch nicht vorbei ist. „Es ist derzeit schwer kalkulierbar, welche Corona-Lage zu den Wahlen vorherrschen wird“, sagt Wahlleiter Carsten Köller. Auf jeden Fall bringe eine „Corona-Wahl“ Erschwernisse mit sich. Kommunalwahl, Bundestagswahl, Stichwahl: Am Sonntag, 12. September, wählen die Hannoveraner neue Kommunalparlamente. Sie entscheiden darüber, wer künftig in den Räten der Städte sitzt, in den Bezirksräten (Hannover) beziehungsweise Ortsräten (Umland) sowie in der Regionsversammlung und in diesen Gremien für die kommenden fünf Jahre die Politik bestimmt. Auch ein neuer Regionspräsident wird gewählt, sodass die Hannoveraner insgesamt viermal ihr Kreuzchen machen. Sollte es zur Stichwahl um das höchste Amt in der Regionsverwaltung kommen, werden die Hannoveraner am 26. September noch einmal an die Urnen gerufen. An diesem Tag findet zugleich die Bundestagswahl statt, sodass die Hannoveraner zwei weitere Stimmzettel ausfüllen. 7200 statt 3600 Wahlhelfer nötig: Für die beiden Wahltermine muss die Stadt Hannover die doppelte Anzahl von Wahlhelfern einkalkulieren – 7200 statt 3600 Menschen. Sollte Covid-19 noch nicht besiegt sein, dürfte es schwierig werden, so viele Helfer zu gewinnen, zumal viele Helfer zur Risikogruppe der über 60-Jährigen gehören. Auch bei der Schulung der Wahlhelfer rechnet die Stadt mit Problemen. „Bisher konnten wir 200 Wahlvorstandsmitglieder in einer Veranstaltung schulen. Sollten weiterhin Abstandsvorschriften gelten, brauchen wir mehr Veranstaltungen und andere Unterrichtsformen“, sagt Köller. Extremer Anstieg bei Briefwahl erwartet: Ein Urnengang unter Corona-Bedingungen dürfte schwierig werden. In den Wahllokalen müssen Abstände eingehalten und Hygieneregeln beachtet werden. Möglicherweise fallen Wahllokale in Alten- und Pflegeheimen weg. „Wir erwarten eine extreme Steigerung bei der Briefwahl“, sagt der Wahlleiter. Für die Auszählung der Briefwahlstimmen sei wiederum mehr Personal nötig. „Für uns hat das Wahljahr schon begonnen“, sagt Köller. Sein Team von rund 20 Mitarbeitern stecke bereits in den Vorbereitungen. Klar sei auch, heißt es aus dem Rathaus, dass das Wahlamt personell noch einmal deutlich verstärkt werden müsse. Von Andreas Schinkel