Nicht nur in der Südstadt, überall im Stadtgebiet machen die Platanen einen desolaten Eindruck. „Sie tragen kaum Blätter und sehen sehr krank aus“, meint HAZ-Leser Uwe Grote.
Tatsächlich ist der Zustand der Baumart Ende Mai ungewöhnlich, aber nicht bedenklich, wie das Umweltamt auf Nachfrage der HAZ versichert. Grund für die kahlen Äste sind weder Baumkrankheiten noch Schädlinge, sondern die Temperatur zu einer bestimmten Zeit.
Vor vier Wochen, als die Bäume gerade frisch ausgetrieben hatten, habe es für die Jahreszeit einen ungewöhnlich starken Nachtfrost gegeben, sagt Stadtsprecher Dennis Dix. Das Thermometer sackte auf bis zu minus acht Grad ab. Das habe die Bäume in diesem Stadium derart getroffen, dass der Blattaustrieb derzeit deutlich vermindert sei. „Die Platanen sind dadurch aber nicht nachhaltig geschädigt, sondern holen diesen Austrieb in diesen Tagen und Wochen nach“, versichert Dix.
Solche extremen Wetterlagen und ihre Auswirkungen werfen die Frage auf, wie Hannover mit dem Klimawandel umgeht. Das Umweltamt pflanzt seit einiger Zeit robustere Baumarten, etwa aus Nordamerika und Südchina. Im südlichen Teil der Vahrenwalder Philipsbornstraße hat die Stadt in den vergangenen Jahren alle morschen Ahornbäume durch Ginkgo- und Amberbäume ersetzt. Beide Arten halten wechselhaften Temperaturen besser stand.