„Für die Jugendlichen hätte das dramatische Auswirkungen“, sagt die Leiterin des Treffpunkts, Ines Jüttner. Bei den täglichen Nachmittagsangeboten könnten insgesamt rund 60 Jugendliche mit Handicap aus der ganzen Landeshauptstadt lernen, besser mit dem Alltag zurechtzukommen. „Hier gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Freunde zu finden“, erläutert Jüttner. Gerade für die behinderten Jugendlichen sei es wichtig, Beziehungen aufzubauen und zum Beispiel Einladungen zu Geburtstagsfeiern zu erhalten, berichtet sie. Hier könnten sie kreativ sein und bei Ausflügen andere Orte kennenlernen. Außerdem fährt der Treff mit den behinderten Jugendlichen in den Sommerurlaub.
Nach Jüttners Angaben kostet der Betrieb des Treffpunkts den Stadtkirchenverband etwa 200 000 Euro jährlich. Rund die Hälfte davon seien Personalkosten für drei Mitarbeiter. Diesen könne die Kirche nicht so einfach kündigen.
„Das ist eine ausgesprochen tolle Einrichtung“, sagt die zuständige Superintendentin Bärbel Wallrath-Peter. Allerdings betreibe der Stadtkirchenverband den Treff „mit sehr hohem ökonomischem Einsatz“. Die jährlichen Kosten gingen an die Substanz, betont sie. Es gehe jetzt darum zu schauen, ob es für die Einrichtung noch andere Unterstützer gebe.
Die Pläne zum Verkauf des Jugendzentrums in Linden sind schon ein Jahr alt, aber in den vergangenen Monaten nicht mit besonderer Vehemenz verfolgt worden, berichtet sie. Jetzt steht das Gebäude in der Straße am Steinbruch auf dem Portal Kirchengebaeude.de zum Verkauf. Der Stadtkirchenverband gibt für das Haus aus dem Jahr 1965 mit einer Nutzfläche von 2500 Quadratmetern als Preis eine Verhandlungsgrundlage von rund 1,8 Millionen Euro an.
Vor einem Jahr hatte es beim Stadtkirchenverband geheißen, dass die Verhandlungen über einen Verkauf bereits sehr weit fortgeschritten gewesen seien.
Der Verkauf steht im Zusammenhang mit den Sparbemühungen des Stadtkirchenverbandes. Für den Haushalt muss die Kirche derzeit jedes Jahr mit rund 1,5 Millionen Euro in die Rücklagen greifen.