Tanzend sind rund 100 Studenten am Donnerstagabend durch die Innenstadt gezogen und haben bezahlbaren Wohnraum gefordert. "Wir brauchen endlich politische Lösungen", sagt Till Ewald, Referent für politische Bildung beim Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (Asta) der Universität Hannover, der die Kundgebung organisiert hat.
Seit Jahren sei die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt, das werde zu Beginn des Wintersemesters immer besonders deutlich, wenn Tausende neue Studenten in die Stadt strömten. Die Konkurrenz unter den Wohnungssuchenden nähme zu, sagt Ewald. Das Studentenwerk habe derzeit noch 2200 Menschen auf der Warteliste für Wohnheimplätze. Daran ändere auch das eine oder andere neue Studentenwohnheim nichts. "Wir haben einen Verdrängungswettbewerb, einer verliert immer und hat keine Wohnung, das können Studierende, Alleinerziehende oder Flüchtlinge sein", betont Ewald. Wer eine Wohnung habe, könne von Mieterhöhungen und Luxussanierungen überrascht werden.
Alessa (24) ist nach einem Jahr in Neuseeland zum Masterstudium wieder nach Hannover gekommen. "Ich finde keine Wohnung", sagt sie. Manchmal gebe es 200 Bewerber für eine Wohnung, und als Studentin habe sie überhaupt keine Chance. Dabei wolle sie bis zu 450 Euro warm pro Monat für eine Wohnung ausgeben. "Das ist doch nicht wenig", findet sie. Nico (23) hat das Studium schon hinter sich, demonstriert aber trotzdem mit: "Es muss sich etwas ändern.". Er fordert günstigere Wohnungen, mehr Wohnheime und eine "effektive Mietpreisbremse".