- Protestcamp-Gegner wollten vor Ort gegen das Zeltlager der Sudanesen demonstrieren
- linke Aktivisten stellen Solidaritätsveranstaltung auf die Beine
- Polizei mit mehr als einem Dutzend Einsatzwagen vor Ort
Der Weißekreuzplatz hinter dem Hauptbahnhof sollte am Sonnabend Schauplatz einer Demonstrationen gegen das Zeltlager der Sudanesen sein – doch in letzter Minute blies der Demo-Anmelder die Veranstaltung ab. Eine Begründung für diesen Schritt teilte er nicht mit. Anmelder der Demo war ein bekannter Rechtspopulist aus Hannover, der kürzlich auch die (mangels Teilnehmern gescheiterte) "Bürgerwehr" ins Leben gerufen hatte. Die Demo in der List hätte um 14 Uhr offiziell beginnen sollen – außer dem Anmelder selbst und einiger weniger Begleiter waren aber offensichtlich keine Demo-Teilnehmer gekommen.
Rund 100 Menschen hätten ab 14 Uhr gegen das Camp der seit fast zwei Jahren dort zeltenden sudanesischen Flüchtlinge protestieren sollen. Sie wollten auf dem noch freien Teil des Geländes ebenfalls Zelte aufschlagen, um auf diese Weise den Platz „zurückzuerobern“. Dazu kam es nun nicht mehr.
Gegen diesen Protest hatte sich Widerstand formiert: mehr als 100 Aktivisten größtenteils aus dem linken politischen Sprektrum brachten mit einer Demonstration ihre Solidarität mit dem Camp zum Ausdruck. Bereits seit 12 Uhr hatten sich die Unterstützer der Flüchtlinge mit den Campbewohnern zusammengeschlossen und machten mit Musik und Reden auf sich aufmerksam.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Mehr als ein Dutzend Einsatzwagen parkten in der Mitte der Rasenfläche, um die beiden Lager notfalls voneinander zu trennen.
Erst vor wenigen Tagen war das Protestcamp erneut in die Schlagzeilen geraten: Anwohner beklagten eine Rattenplage, die sich aufgrund von Müll und ungeordneten Zuständen auf dem Weißekreuzplatz entwickelt habe.
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