In den ersten beiden Monaten des Jahres haben insgesamt 65 Ehrenamtliche des Naturschutzbundes die Ufer der Leine und ihrer wichtigsten Zuflüsse auf Biberspuren untersucht. Dazu zählen insbesondere die charakteristischen Bissstellen, die die Baumeister im Tierreich an Holzstämmen hinterlassen. Auch die Lage von Biberdämmen ist großenteils bekannt, wird aber nicht verraten, damit die scheuen und nachtaktiven Tiere nicht von Neugierigen gestört werden.
Zum ersten Mal bezog sich die Biberkartierung auf die gesamte Region Hannover sowie den nördlichen Landkreis Hildesheim. Im Gesamtlauf der Leine zwischen Schwarmstedt im Heidekreis und Gronau im Kreis Hildesheim gibt es demnach 34 Reviere, von denen 26 in der Region Hannover liegen. Drei weitere haben die Ehrenamtlichen an der Innerste zwischen Ruthe und Hildesheim gefunden. Mannstedt schätzt den Bestand im Raum Hannover-Hildesheim auf bis zu 150 Tiere. Erst vor gut zehn Jahren war nach 200-jähriger Abwesenheit überhaupt wieder ein Biber in der Region gesichtet worden. Seitdem haben die Nager beispielsweise in der südlichen Leineaue durch ihre Dammbauten schon für überflutete Wiesen gesorgt. In Hannover besteht diese Gefahr nach Einschätzung der Stadt derzeit nicht.
Mittlerweile können die Naturschützer die Vorkommen besser erfassen und beobachten als zu Beginn. Dazu existiert eine Internetplattform, die der Nabu in Laatzen mithilfe von finanzieller Förderung durch die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung entwickelt. Ziel ist es unter anderem, die Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Aktiven im Tätigkeitsfeld Biberschutz besser zu organisieren.