Die Idee, eine Möglichkeit zur zwanglosen Begegnung für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen zu schaffen, stammt vom Studentenwerk Hannover, das die Aktion gemeinsam mit dem Seniorenbeirat und dem Kommunalen Seniorenservice veranstaltet.
Am Mittwoch kamen so viele Teilnehmer in den Georgengarten wie noch nie, und auch viele junge Menschen nahmen an den zwei 400 Meter langen Tafeln Platz. Der Grund: Weil die Lange Tafel als Auftakt der Chortage Hannover diente, sangen zwölf Chöre auf zwei Bühnen – darunter viele Kinder- und Jugendchöre. „Das zieht den Altersdurchschnitt natürlich mächtig nach unten“, freute sich Wolfgang Schröfel, Präsident des Niedersächsischen Chorverbandes.
Nach oben zog den Altersschnitt allerdings Herta Tyborra. Mit 95 Jahren dürfte sie zu den ältesten Teilnehmern an der langen Kaffeetafel gezählt haben. „Ich bin gern hier“, erzählte die rüstige Seniorin. „Hier bin ich früher gern spazierengegangen, als mein Mann noch lebte.“ Mittlerweile wohnt sie im Altenzentrum Eichenpark in Langenhagen. Gemeinsam mit einer ganzen Gruppe ist Tyborra in den Georgengarten gekommen – und am Tisch geht es durchaus lustig zu. „Wir haben nur die fittesten Bewohner mitgenommen“, sagt Betreuerin Ulrike Widonsky mit Blick auf die 95-jährige Tischälteste. Im nächsten Jahr wolle sie wiederkommen, verspricht Herta Tyborra.
Studenten allerdings suchte man an der Tafel vergeblich. Ein paar Meter entfernt, auf einer Mauer an der Haltestelle Schneiderberg, sitzen drei: Helena, Pascal und Fabian trinken nach ihrem Referat im Fach Kultursoziologie ein Feierabendbierchen. „Wir wussten nichts von der Tafel und haben uns schon gewundert, was das sein mag“, sagen sie. Beim Gespräch blieben sie allerdings lieber in ihrer Generation.