Zwei junge Männer, die ihre Namen nicht nennen wollten, äußerten sich zufrieden. „Schön hier“, sagt einer der beiden Männer, die bisher in einer Notunterkunft untergebracht waren. Die beiden stammen aus dem Irak und sind seit sieben Monaten in Hannover. „Die Küchen sind sauber, die Zimmer sind sauber“, sagte einer von ihnen.
Die Stadt verfolgt mit der neuen Unterkunft das Ziel, die Turnhallen und andere Notunterkünfte wie den Deutschen Pavillon oder einen ehemaligen Baumarkt in Badenstedt leer zu bekommen. Das frühere Maritim Hotel soll zwei Jahre als Unterkunft dienen, dann will ein Berliner Investor das Gebäude wieder zu einem Hotel umbauen. Auch die unansehnliche Fassade soll dann eine neue Optik erhalten.
Am Friedrichswall ist Platz für bis zu 550 Flüchtlinge, die Unterkunft soll nach und nach gefüllt werden. Alle Zimmer sind gleich eingerichtet. Den Asylbewerbern stehen auf dem alten Hotelteppichboden pro Zimmer zwei schlichte Stahlbetten, zwei Stahlschränke, zwei Stühle, ein Tisch, ein Kühlschrank und ein Mülleimer zur Verfügung. Nur die für das Maritim charakteristischen Stehlampen befinden sich aus der alten Hoteleinrichtung noch in den Zimmern. Die Badezimmer sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Die ehemaligen Suiten des Hotels bleiben zunächst leer.
Den Bewohnern stehen auf jedem Flur Küchen zur Verfügung. Die ehemaligen Konferenzräume des Hotels sollen als Schulungsräume, zum Beispiel für Sprachunterricht dienen. Was mit dem früheren Restaurantbereich des Hotels passiert, ist noch unklar. Möglich sei beispielsweise die Einrichtung einer Bibliothek, heißt es beim DRK.
Zunächst sollen in der Unterkunft, die vom Deutschen Roten Kreuz betrieben wird, nur männliche Flüchtlinge untergebracht werden, zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise auch Familien.
Die Stadt zahlt dem Investor für die zwei Jahre Nutzungsdauer eine Miete von insgesamt 5,5 Millionen Euro. Zusätzlich überweist die Stadt dem DRK für diesen Zeitraum 5,1 Millionen Euro.