Lange Warteschlangen hatten sich am frühen Morgen vor dem Infoschalter am Hauptbahnhof in Hannover gebildet. Viele Reisende waren über den Streik informiert, da aber die Abfahrt von etlichen Zügen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, war ungewiss, wann und wie es für die Reisenden weiterging.
Nach Auskunft der GDL waren in Hannover am frühen Morgen rund 60 Lokführer in den Streik getreten. „Die Bahn hat diesmal Vorsorge getroffen, damit nicht so viele Züge in den Bahnhöfen stehen und die Strecken blockieren“, sagte Gewerkschaftssprecher Erik Rust. Das Unternehmen habe noch in der Nacht die Kollegen der Frühschicht befragt, ob sie sich am Arbeitskampf beteiligen würden oder nicht. Bei einer positiven Antwort seien die Züge erst gar nicht aus den Depots geholt worden. Rust kritisiert zudem auch die Informationspolitik der Deutschen Bahn. „Es ist nicht gerade glücklich, wenn ich sehe, wie viele Reisenden hier in Hannover stehen und nicht wissen, wie sie ihr Ziel erreichen können“, sagte er.
Nahverkehr erheblich betroffen
Besonders die S- und Regionalbahnen in Hannover waren während des Streiks betroffen. Die Lage hatte sich aber nach 9 Uhr rasch wieder normalisiert. Nur die Fernverkehrsverbindungen waren noch mit einigen Verspätungen unterwegs. Einen Überblick über die aktuellen Verspätungen und Ausfälle finden Sie auf der Seite der Deutschen Bahn. (Bitte dort den Begriff "Hannover Hbf" und die aktuelle Uhrzeit eingeben.)
Bereits am Montag hatte ein Warnstreik die Fahrpläne durcheinandergewirbelt. Die GDL will ein besseres Tarifangebot von der Bahn erzwingen. Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Sie erhebt ihre Forderungen auch für Zugbegleiter und andere Beschäftigte in den Zügen.
tm/mhu/dpa