Die Musik spielte am Sonnabendnachmittag auf der Ladefläche des Piaggio-Ape-Dreirads der hannoverschen Sofa-Rocker Wohnraumhelden – doch das zweistündige Konzert auf dem Lindener Marktplatz bot nur den Rahmen für das Sammeln von Spenden und Geschenken. Adressaten sind Obdachlose und Bedürftige, für die sieben Ehrenamtliche am kommenden Sonntag im Hannoverschen Congress Centrum (HCC) „DIE!!! Weihnachtsfeier“ ausrichten wollen. Erwartet werden rund 700 Erwachsene, bis zu 400 Kinder – und etliche Hunde, die vor dem HCC versorgt werden. Zum Lindener Markt wurden zahllose Dinge gebracht, die Obdachlose bestens gebrauchen können: Warme Kleidung und Isomatten, Hygieneartikel wie Shampoo, Seife oder Zahnpasta, haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Dosenwurst und Schokolade oder Spielzeug und Bücher.
„Hannover hat sich wieder einmal von seiner spendablen Seite gezeigt“, freute sich Andreas Barthel vom Organisationsteam. Der größte Berg von hübsch verpackten Geschenken kam an diesem Nachmittag von der IGS Langenhagen: Die Schüler hatten 90 Kartons gepackt und mit persönlichen Anschreiben versehen. „Unser Motto lautet: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, sagte Mitorganisatorin Susi Duhme, „und das haben wieder ganz viele Spender beherzigt.“
Auf der Mini-Bühne des Kleinstlasters spielten Christof Stein-Schneider von Fury in the Slaughterhouse, das Trio Carlini, Dodo Leo und Martin sowie Heiko Kamann für den guten Zweck. Für eine Spende „ab zehn Euro“ konnten die Zuhörer des Lindener Open-Air-Konzerts zudem eine Benefiz-CD erwerben, auf der neben Fury auch Tatort-Darsteller Axel Prahl, Matthias Brodowy sowie andere Musiker zu hören sind. Der Erlös aller Geld- und Sachspenden wird nächsten Sonntag den vielen hundert Bedürftigen zugute kommen, die im HCC erwartet werden. Dort servieren ehrenamtliche Helfer den seltenen Gästen ein Festmenü, es stehen Friseure, Visagisten sowie Tierärzte bereit, und abgerundet wird die Wohltätigkeitsaktion „DIE!!! Weihnachtsfeier“ von einem Musikprogramm sowie dem Verteilen der gespendeten Geschenke.
Von Michael Zgoll