Die Stadt ist mit 26.000 Quadratmetern Mietfläche großer Büromieter im Gebäude, beklagt aber den unzumutbaren Zustand der Immobilie. Sie fühlt sich vom Investor hingehalten, der im Februar 2015 83 Prozent der Immobilie aus einer Zwangsversteigerung erworben hat und seitdem keine Anstrengungen erkennen lässt, das Gebäude mit Ideen und Geld aufzuwerten. Auch die Stadtwerke, die fast 30.000 Quadratmeter Mietfläche haben, bereiten ihren Auszug vor.
In einer Analyse, die Ende 2014 erarbeitet und jetzt öffentlich wurde, hat die Stadt Szenarien durchgespielt, wie sich die Großimmobilie entwickeln werde. Für den Auszug der Groß-büro-Mieter gibt es nur ein Szenario: Mangels Mieteinnahmen geht die Tochterfirma des Investors pleite, Sanierungen unterbleiben, die Immobilie verwahrlost und muss schließlich abgerissen werden. Zwar muss seit einer Änderung des Wohnungseigentümerrechts nicht mehr jeder Einzeleigentümer gesamtschuldnerisch für alle Kosten haften, trotzdem geht die Stadt davon aus, dass die Wohnungseigentümer die gigantischen Sanierungskosten auf Dauer nicht werden bezahlen können.
Pikant daran: Auch die Stadt ist Eigentümerin im Ihme-Zentrum. Ihr gehört der Gebäudeteil der Kita Ihmeplatz 8b – und damit der Anteil von genau 0,24 Prozent. Da eine Stadt im Gegensatz zu Privatleuten kaum Insolvenz anmelden kann, könnte es durchaus sein, dass sie als Letzte übrig bleibt. Diese Variante aber ist in den Szenarien nicht durchgespielt.