Am rechten Rand des politischen Spektrums haben sich für die Kommunalwahl im September gleich zwei Bewerber in Stellung gebracht. Zum einen die Alternative für Deutschland (AfD), zum anderen die Wählergruppe „Die Hannoveraner“. Während die AfD als Neuling an den Start geht, verfügen die „Hannoveraner“ bereits über jeweils zwei Mandate in Rat und Regionsversammlung. In ihren Programmen unterscheiden sich beide Gruppierungen inhaltlich kaum voneinander. Die Tonlage der „Hannoveraner“ ist jedoch deutlich schärfer. Kurios bleibt, dass sich die „Hannoveraner“ nicht scheuen, bundespolitische Forderungen aufstellen. Die Gruppe hat nach eigenen Angaben rund 50 Mitglieder.
So geißelt die Wählergruppe die Energiewende als „teures Experiment“ mit ungewissem Ausgang. Für die Finanzierung von Bund, Ländern und Kommunen müsse ein neuer Verteilungsschlüssel gefunden werden. Auf Hannover bezogen kommt die Wählergruppe zu ähnlichen Ideen wie andere Oppositionsparteien: Planungsstopp für die oberirdische D-Linie und Ausbau des Tunnels bis zur Südstadt, Abschaffen der Anwohnerbeiträge für Straßenerneuerung, mehr Bürgerbeteiligung, grüne Welle für Autofahrer und Ausbau von Radwegen.
Einen großen Teil des Programms nimmt die Kritik an der Asylpolitik ein. Der Tenor ist eindeutig: „Unkontrollierte Zuwanderung“ schadet dem „deutschen Volk“. Die „Hannoveraner“ zeichnen das Bild einer „entfremdeten Einwanderungsgesellschaft“, in der der Zusammenhalt schwindet. Die Wählergruppe wettert gegen eine „Asyl-Industrie“, die vom Steuerzahler finanziert werde und meint damit unter anderem Wohlfahrtsorganisationen, Sozialarbeiter und Dolmetscher. Das Tragen von Burkas sowie von Kopftüchern in Schulen müsse verboten werden, Schwimmzeiten für muslimische Frauen sind zu streichen, der Bau von großen Moscheen mit Minaretten ist zu untersagen. Zuwanderer aus europäischen Ländern heißen die „Hannoveraner“ willkommen, Menschen aus Afrika und dem islamischen Kulturkreis nicht.