Verfolgungen aus Glaubensgründen seien Verletzungen der Menschenrechte und gefährdeten den Frieden in der Welt, sagte der Bischof der größten deutschen Landeskirche im ARD-Fernsehgottesdienst. In diesem Jahr wurde die Messe aus der hannoverschen Marktkirche übertragen.
„Unsere Stimme muss klar sein, und sie darf sich nicht politischer Diplomatie anpassen. Es ist die starke Stimme, die weder Mann noch Frau kennt, weder Herrscher noch Knechte, weder Iraker noch Deutsche, noch Türke noch Nigerianer“, sagte Meister. An dem Gottesdienst wirkten Menschen aus Ghana, dem Kongo, Südkorea, Sri Lanka, dem Irak, Griechenland und der Türkei mit. Sie alle engagieren sich in christlichen Migrationsgemeinden in Hannover.
Exemplarisch für verfolgte Christen nannte der Bischof die junge Sudanesin Mariam Jahia Ibrahim Ishak. Sie wurde wegen der angeblichen Abkehr vom Islam zum Tode verurteilt und hat vor wenigen Tagen im Gefängnis eine Tochter zur Welt gebracht. Außerdem erinnerte Meister an die Mädchen in Nigeria, die von islamistischen Extremisten entführt worden sind: „Sagen wir gemeinsam mit vielen Künstlern, Schauspielern und Politikern auf der ganzen Welt: Bring back our girls!“
Christen dürften ihre Toleranz nicht an der Intoleranz anderer messen, betonte Meister. Religionsfreiheit sei ein Grundgut der menschlichen und religiösen Kultur: „Und daher ist es richtig, dass Muslime in Deutschland Moscheen bauen - auch wenn Christen das Recht auf eine Kirche in manchen muslimischen Ländern verweigert wird.“
Darum wird Pfingsten gefeiert
An Pfingsten feiern Christen in aller Welt 50 Tage nach Ostern traditionell den Geburtstag der Kirche. Nach biblischer Überlieferung erfasste der Heilige Geist an Pfingsten die Jünger Jesu, und Menschen aus vielen Ländern hörten sie in unterschiedlichen Sprachen predigen.
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