Ein Unbekannter hat am Freitagabend einen Lidl-Supermarkt in Hemmingen überfallen. Bei dem Täter handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um denselben Mann, der am Donnerstagabend einen 21-Jährigen bei einem Überfall auf einen NP-Markt in Stöcken erschossen hat. Das bestätigte die Polizei am Sonnabendnachmittag.
Bisherigen Ermittlungen zufolge hatte sich der Räuber zunächst als vermeintlicher Kunde in dem Markt in Hemmingen aufgehalten. Als er sich zur Kasse begab, um seine Ware zu bezahlen, zog er plötzlich eine Schusswaffe, bedrohte die 25-jährige Kassiererin und forderte Geld – das Vorgehen des Täters gleicht bis hierhin dem Überfall auf den Markt in Stöcken. Nachdem die Angestellte in Hemmingen der Aufforderung nicht sofort nachgekommen war, entnahm er das Geld selbst aus der Kasse und flüchtete mit der Beute auf einem Herrenfahrrad in Richtung der Bundesstraße (B) 3. Eine sofort eingeleitete Großfahndung verlief erfolglos.
Am Tag nach dem erneuten Supermarktüberfall hat die Polizei auch die Umgebung der ersten Tat erneut untersucht. 15 Beamte waren unter anderem mit zwei Metalldetektoren zu einem kleinen Park nahe des Stöckener Bades angerückt. Dort erhofften Sie sich, die Tatwaffe zu finden, die der Räuber möglicherweise dort entsorgt haben könnte. Fündig wurden sie offenbar nicht. Es ist zwar wahrscheinlich, dass der Täter dieselbe Waffe auch am Freitag in Hemmingen nutze, und die Suche in Stöcken damit von Beginn an aussichtslos gewesen war. Bewiesen ist das jedoch nicht, und so ist die Polizei folgerichtig auch dieser Spur nachgegangen.
Durch die neue Tat konnte die Polizei auf weitere Zeugenaussagen zurückgreifen und dadurch die Täterbeschreibung genauer spezifizieren. Der zwischen 40 und 50 Jahre alte, 1,65 bis 1,75 Meter große Täter ist weiterhin auf der Flucht. Mit Fotos aus den Überwachungskameras des Supermarktes in Stöcken sucht die Polizei öffentlich nach dem korpulenten Mann, der kurze, rotblonde Haare hat und zur Tatzeit am Donnerstag mit einer rostbraunen Jacke und einer schwarzen Schiebermütze bekleidet war. In Hemmingen trug er ebenfalls eine rötliche Jacke, auf dem Kopf hatte er diesmal aber eine helle Schiebermütze.
Die Polizei hat indes nicht nur Fahndungsfotos des mutmaßlichen Täters aus Stöcken veröffentlicht, sondern auch die Videos der Überwachungskameras freigegeben. Jetzt hofft man auf Hinweise aus der Bevölkerung.
jki/mic