Im Korruptionsskandal bei der Landesbehörde für Straßenbau ist ein weiterer Beschuldigter aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Ein 35-jähriger ehemaliger Mitarbeiter der Braunschweiger Autobahnmeisterei hat am Montag während eines Haftprüfungstermins die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt. Er gestand unter anderem, Geld- und Sachwerte von einem 61-jährigen Unternehmer aus der Wedemark angenommen zu haben.
So habe der Wedemärker ihm ein zinsloses Darlehen gewährt und Rechnungen für die Reparaturen seines privaten Autos bezahlt. „Außerdem hat mein Mandant gegen Vorlage von Tankquittungen Bargeld erhalten“, sagte Wirtschaftsstrafrechtlerin Vanessa Aschemann, die Anwältin des 35-Jährigen. Als Gegenleistung will der Exmitarbeiter der Autobahnmeisterei bei Aufträgen an den Unternehmen aus der Wedemark „kulanter abgerechnet“ haben. Dabei soll es sich um Arbeiten an den Grünstreifen und Befestigungen neben Autobahnen handeln. Im März dieses Jahres war dem 35-Jährigen die Sache offenbar zu heiß geworden. Er kündigte bei der Autobahnmeisterei und zog mit seiner Familie nach Süddeutschland.
Der 61-jährige Unternehmer hatte bereits Ende September ein umfassendes Geständnis abgelegt und war aus dem Gefängnis entlassen worden. Derzeit sitzt noch ein weiterer Mitarbeiter der Braunschweiger Autobahnmeisterei wegen Korruptionsvorwürfen in Haft. Auch gegen einen 62-jährigen Mitarbeiter einer hannoverschen Behörde wird wegen Bestechlichkeit ermittelt. Er soll für seine Dienste von dem Unternehmer einen Audi A 6 und einen VW Polo geschenkt bekommen haben.