Die Ministerin geriet geradezu ins Schwärmen: "Orte des Lesens und Bewahrens, des Denkens und Forschens" seien Bibliotheken - und als solche würden sie auch im Zeitalter der Digitalisierung wie eh und je gebraucht, erklärte Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic. Vor rund 200 Gästen hat sie jetzt die im großen Stil umgebaute Leibniz-Bibliothek wieder eröffnet. Das Haus war in den vergangenen Jahren für 11,2 Millionen Euro renoviert worden: "Gut investiertes Geld", wie die Ministerin beim Festakt sagte.
Es sei "sehr spannend und sehr turbulent" zugegangen während der Bauphase, sagt Anne May, Direktorin der Leibniz-Bibliothek. "Jetzt ist es unsere große Aufgabe, unser runderneuertes Haus mit Leben zu füllen." Der Umbau, initiiert durch Mays Vorgänger Georg Ruppelt, ermöglicht es nun, die Schätze der Bibliothek in einem neuen Ausstellungsraum zu präsentieren. Zum Auftakt ist dort die Ausstellung "Leibniz' letztes Lebensjahr" zu sehen. "Sie bietet spannende Einblicke in das Leben Leibniz'", sagt Heinen-Kljajic.
Leibniz' Weisheit, dass wir in der besten aller möglichen Welten lebten, stand im Zentrum des geistreichen Festvortrags von Leibniz-Professor Wenchao Li: "Wir sind nicht die ersten, die da mit Leibniz hadern", sagte Li. Doch auch Leibniz habe Mord, Pest und Zwist gekannt - und er sei weder naiv noch zynisch gewesen. "Der Satz ist auch ein Aufruf, an der Verbesserung der Verhältnisse der Menschheit zu arbeiten", sagte Li. Für die Heinen-Kljajic ist Leibniz ohnehin ungebrochen aktuell: "Er hat etwas vorgelebt, das wir heute wieder entdecken - das interdisziplinäre Forschen."
Infos zu Führungen durch die Ausstellung: (0511) 1267365.