Laut Polizei hatte die angemeldete Demonstration aus der linken Szene mit einer Kundgebung an der Lutherkirche in der Nordstadt begonnen. Dort seien etwa 220 Zuhörer gewesen. Anschließend setzte sich der Protestzug über den Engelbosteler-Damm in Richtung der Limmer-Straße in Linden-Nord in Bewegung. An der Königsworther Straße seien rund 40 weitere Teilnehmer hinzugekommen. Der Protest endete vor einem Edeka-Supermarkt am nördlichen Teil der Limmerstraße. Wie die Polizei mitteilte, verlief die Demonstration ohne Zwischenfälle.
Der Protest richtete sich gegen das Vorgehen der Polizei beim AfD-Parteitag am 2. Dezember. Dort hatte die Polizei Sitzblockaden mit einem Wasserwerfer aufgelöst. Ein angeketteter Demonstrant sei von Beamten aus Hamburg mit Schlagstöcken so schwer verprügelt worden, dass er einen offenen Bruch beider Unterschenkelknochen an einem seiner Beine erlitten hatte.
Landespolizeipräsident Uwe Binias hatte den Einsatz des Wasserwerfers Hannover verteidigt. Die Teilnehmer einer Sitzblockade hätten zuvor mehr als 20 Minuten Zeit gehabt, sich zu entfernen, sagte Binias am Freitag vor dem Innenausschuss des Landtages.
„Den Cops scheint momentan keine Anzeige zu albern und kein Vorgehen zu brutal um linke Strukturen einzuschüchtern und zu kriminalisieren“, hatte die Gruppe Antifa Infamous Hannover am Sonnabendmittag auf Facebook gepostet. Weiter: „Da gibt es verdachtsunabhängige Hausdurchsuchungen und Demonstraten wird auch schon mal ein Bein gebrochen. Kommt mit uns heute auf die Straße und zeigt den verletzten Genossen das wir sie nicht allein lassen!“
Wegen des Demonstrationszuges musste die Üstra auf der Linie 10 zwischen den Haltestellen Brunnenstraße und Glocksee einen Schienenersatzverkehr einrichten.
Von man