Ursprünglich sollten die Spuren, die zur Entlastung der unfallträchtigen Strecke dienen sollen, bereits in diesem Herbst für den Verkehr freigegeben werden. Grund für die lange Verzögerung ist nach Angaben einer Behördensprecherin der Umstand, dass das Bauprojekt, anders als geplant, doch europaweit ausgeschrieben werden musste. „Der Auftrag ist inzwischen erteilt. Die Arbeiten sollen Anfang des zweiten Quartals 2016 beginnen und drei Monate in Anspruch nehmen.“ Der ADAC kritisiert das Vorgehen der Straßenbaubehörde scharf: „Das ist ein unhaltbarer Zustand“, sagt Christine Rettig vom Automobilclub.
Nach dem abgeschlossenen Ausbau der Standstreifen auf der 3,5 Kilometer langen Strecke hatte die Landesbehörde festgestellt, dass die neu entstandenen Spuren mit zusätzlichen LED-Tafeln ausgestattet werden müssen, was eine Verbreiterung der bestehenden Schilderbrücken nötig macht. Zusätzlich sollen an den Seiten der ehemaligen Standstreifen insgesamt 14 LED-Tafeln aufgestellt werden. Derzeit arbeitet die Behörde an einer Übergangslösung, um den Autofahrern die Entlastungsfahrstreifen schon vorher zur Verfügung stellen zu können.
ADAC hält Situation für "mordsgefährlich"
Auch beim niedersächsischen Verkehrsministerium ist man über die derzeitige Situation auf dem Streckenabschnitt nicht glücklich. „Eines ist aber auch klar: Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer geht vor“, sagt Ministeriumssprecher Stefan Wittke. Eine Rückfrage bei der Polizei habe ergeben, dass es auf dem besagten Streckenabschnitt weder zu einem erhöhten Unfallaufkommen noch zu ständigen Staus komme.
ADAC-Sprecherin Christine Rettig hält die derzeitige Situation auf dem Streckenabschnitt dagegen für „mordsgefährlich“. „Einige Autofahrer benutzten die ausgebauten Standstreifen auch jetzt schon“, sagt sie. Ohne eine entsprechende Beschilderung bestehe auf dem Abschnitt erhöhte Unfallgefahr.