Als der erste der rund 120 Demonstranten, die sich ab 19 Uhr vor dem Tagungsort, dem Haus der Burschenschaft Ghibellinia in der Rühlmannstraße versammelt hatten, seinen Redebeitrag dennoch per Anlage zu Gehör bringen wollte, drohte die Polizei damit, den Lautsprecherwagen zu beschlagnahmen.
Einige der im Dachverband organisierten Verbindungen gelten seit Jahren als nationalistisch und rassistisch. Hinweise darauf finden sich auch im Internet. So hat beispielsweise einer der Organisatoren der Tagung ein Foto auf seine Facebookseite geladen, das den italienischen Fußballer und bekennenden Faschisten Paolo di Canio zeigt, der den rechten Arm zum sogenannten „römischen Gruß“ reckt.
Bundesweit in die Schlagzeilen geraten waren die Burschenschaften im Sommer. Damals waren Pläne bekannt geworden, dass künftig ein sogenannter „Ariernachweis“, also die Abstammung und nicht die Staatsangehörigkeit eines Studenten, für die Aufnahme in eine Verbindung ausschlaggebend sein sollte. In der Rühlmannstraße debattierten rund hundert Burschenschafter hinter verschlossenen Türen.