„Sei kein Sackgesicht“: Der Abfallwirtschaftsbetrieb Aha hat am Freitag eine große und in Teilen provokante Kampagne für die Altpapiertonne gestartet. Sie sei kostenlos und deutlich umweltschonender als die blauen Plastiksäcke, die oft schon Tage vor dem Abfuhrtermin auf der Straße lägen, sagte Maik Renneberg, Leiter der Abfall- und Wertstoffsammlung. „Unsere Stadt wird durch die Altpapiertonne schöner und sauberer.“ Mieter könnten ihre Vermieter oder Verwalten bitten, eine blaue Tonne anzuschaffen. Mehrere Häuser könnten auch zusammen eine Tonne bestellen, im Bedarfsfall kämen auch Standortberater.
Der Verbrauch der Säcke sei von 20 auf 40 Millionen pro Jahr gestiegen, ohne dass mehr Altpapier gesammelt werde, sagte Aha-Chef Thomas Schwarz. Die Hälfte der Säcke würde zweckentfremdet, etwa als Tüte für den Restmüll. Um den Verbrauch einzudämmen, sollen die Säcke ab dem nächsten Jahr 1 Euro pro Rolle kosten, das seien 5 Cent pro Sack. Der Abfallwirtschaftsausschuss der Region hat diesem Antrag bereits stattgegeben. Weil sich viele Verbraucher jetzt noch massenweise kostenlose Säcke besorgen, ist die Abgabe in den Wertstoffhöfen und Supermärkten inzwischen auf eine Rolle pro Person rationiert.
Künftig nimmt Aha auch kein loses Altpapier in Papiertüten oder Kartons mehr mit. Das sei für die Mitarbeiter zu schwer, bei Feuchtigkeit würden die Tüten aufreißen, nasses Papier könne nicht recyclt werden, betonte Sprecherin Helene Herich. Bislang habe man aus Kulanzgründen noch loses Papier mitgenommen, das sei aber nun vorbei. Großkartons, etwa Verpackungen von Elektrogeräten, könnten aber weiter, säuberlich zerteilt, neben die Tonne gestellt werden und würden abgeholt.