Bereits in der vergangenen Woche sollte die Vereinbarung im Aufsichtsrat verhandelt werden - diese Sitzung fand zwar statt, aber das Schreiben wurde nicht vorgelegt. Das Papier geht auf ein Angebot der Region zurück. Darin ist nach Informationen der HAZ festgelegt, das Geld für die im vergangenen Jahr an die Üstra-Mitarbeiter gezahlten Boni in Höhe von je 750 Euro im Haushalt der Üstra einzusparen. Gelinge dies nicht, müssten die beiden Vorstandsmitglieder aus ihrer privaten Kasse zahlen. Im Aufsichtsrat herrscht Verwunderung, dass der Vorstand offenbar kaum Probleme sieht, das Geld im Etat einzusparen. „Es ist im Haushalt der Üstra scheinbar genug Luft vorhanden“, sagt ein Mitglied des Kontrollgremiums. Die nach Ansicht der Region zu Unrecht gezahlten Boni summieren sich auf 1,5 Millionen Euro.
Hinter den Kulissen wird offenbar weiterhin heftig gerungen. Nun läuft den Verhandlungspartnern die Zeit weg. Denn für den 15. August ist die Hauptversammlung angesetzt. Die Tagesordnung muss laut Aktienrecht spätestens 30 Tage vor der Sitzung versandt sein. Wegen der Sommerferien wird es jetzt zeitlich eng. Einer Einigung müssten noch die Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (VVG) sowie der Regionsausschuss zustimmen. Weder die Üstra noch die Region wollten sich gestern äußern.