Der Brand war gegen 20.15 Uhr ausgebrochen. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, schlugen bereits die Flammen aus dem Gebäude. Die Rauchsäule des Feuers war in mehreren Stadtteilen deutlich zu sehen.
Die Brandbekämpfer ließen umgehend den angrenzenden Peppermint-Park, die Tonstudios und die Event-Location des Musikers und Produzenten Mousse T., räumen. Dort fand am Abend eine Veranstaltung mit rund 100 Gästen statt. Verletzt wurde niemand.
Noch ist unklar, warum das Feuer in dem Gebäude ausgebrochen ist. Offenbar deutet aber bereits jetzt vieles darauf hin, dass der Brand gelegt wurde. Die Flammen entzündeten sich wahrscheinlich zunächst im Erdgeschoss und griffen dann auf den Rest des Gebäudes über.
Am Montagmorgen gab es nur noch vereinzelte Glutnester, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Voraussichtlich werden Experten nun den Ort genauer untersuchen, um die Brandursache zu klären.
Immer wieder Zündeleien in alten Pavillons
In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Zündeleien auf dem ehemaligen Expo-Ostgelände gegeben. Auch in dem Spanischen Pavillon hatten Unbekannte mehrfach Lagerfeuer auf den Parkettböden gelegt, jedoch immer nur begrenzten Schaden angerichtet. Die Immobilie galt als abbruchreif, zuletzt hatte ein französischer Investor sie jahrelang verwahrlosen lassen. Auch im Holländischen Pavillon hat es schon öfter gebrannt.
Das hannoversche Immobilienunternehmen Schramm & Schoen hatte für Gebäude und Grundstück gerade erst Ende August einen Kaufvertrag unterschrieben und begonnen, verschiedene Pläne für eine neue Nutzung zu entwickeln. Unter anderem hätte das ambitionierte Oldtimermuseum Mobile Welten dort einziehen können, das dringend Räume sucht. Andere Ideen sahen eine Archivnutzung oder ein Studentenwohnheim vor.
Die Immobilie galt als abbruchreif. Die neuen Eigentümer hatten aber überlegt, zumindest die Statik weiter zu nutzen. Das dürfte nun schwierig werden. Einer der beiden Erwerber war noch Sonntagnacht nach der Brandmeldung zum Expo-Park geeilt und musste das Inferno mitansehen. "Das sieht fürchterlich aus", sagte er, wollte aber keine Stellungnahme abgeben.
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