Selbst in den großen Massenunterkünften wie dem ehemaligen Oststadtkrankenhaus gebe es Etagen, die nur für Frauen und Kinder zugänglich seien, sagt Bodemann. Eine Schließanlage sichere den Eintritt. Im vergangenen Jahr hat die Stadtverwaltung zwei Fälle von Gewalt an Frauen in Flüchtlingsheimen registriert. Man habe "umgehend reagiert", versichert Bodemann den Ratspolitikern, und Maßnahmen ergriffen, etwa Hausverbote. Der Baurat räumt ein, dass es eine Dunkelziffer bei Gewaltdelikten gegen Frauen und Kinder in Flüchtlingsunterkünften gebe.
Um Missbrauch und Gewalt präventiv zu bekämpfen, muss jeder Betreiber einer Unterkunft die Bewohner über das "deutsche Rechtssystem im Hinblick auf Gleichstellung von Mann und Frau" aufklären. Auch die "Strafbarkeit von jeder Form von körperlicher Gewalt und sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Kinder" habe der Betreiber einer Unterkunft den Flüchtlingen nahezubringen, erklärt der Stadtbaurat. "Zusätzliche Beratungsarbeit wird vom städtischen Integrationsmanagement geleistet", sagt Bodemann. Zudem entwickele die Verwaltung derzeit ein "Gewaltschutzkonzept" für die Flüchtlingsheime in Hannover.