Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat erst 2015 eine Studie zur Gewalt an Frauen in Flüchtlingsunterkünften veröffentlicht.
Die vielen Vorfälle in der gesamten Republik seien damit zu erklären, dass es bislang keine Unterkünfte gebe, in denen alleinstehende Männer und Frauen oder Familien mit Kindern zusammen lebten, sagte Paul Burkhard Schneider vom Fachbereich Soziales am Montag im Gleichstellungsausschuss. In großen Unterkünften wie dem Oststadtkrankenhaus gebe es abschließbare Trakte, in denen Frauen oder Familien separat untergebracht seien. In anderen Notunterkünften lebten ausschließlich Männer.
2015 habe die Stadt von zwei Vorfällen erfahren, in denen man sofort tätig geworden sei, berichtete Schneider auf Nachfrage von Jutta Barth (CDU). 2016 habe es bislang einen Übergriff gegeben. Ein Flüchtling sei gewalttätig gegenüber seiner schwangeren Frau und seinem Kind geworden. Er sei in eine andere Unterkunft verlegt worden, sagte Schneider. Das Thema wird wohl dennoch auf der Tagesordnung bleiben. Die Grünen bereiten derzeit einen Antrag vor, in dem sie unter anderem Präventionsmaßnahmen für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge – Frauen, Kinder und Homosexuelle – festschreiben wollen.