Wieder Hagida-Demo in Hannover: Am kommenden Montag soll die zweite Islamfeindliche Hagida-Veranstaltung vor der Oper stattfinden. Die Polizei habe ihnen einen "Sicherheitsgürtel" zugesagt, um linksextremen Übergriffen wie vor zwei Wochen entgegen zu treten. Auf dem Opernplatz sollen Friedemann Grabs von der Wählergemeinschaft "Die Hannoveraner" und Tatjana Festerling von der rechtspopulistischen Partei AfD aus Hamburg. Anschließend soll es einen Demonstrationszug durch die Innenstadt geben.
Die Polizei hat inzwischen die Ankündigung der Hagida-Anhänger bestätigt. Es werde mit 500 bis 1000 Demonstranten gerechnet. Zu der Route des wollte sich die Behörde nicht äußern. „Es laufen noch Gespräche mit den Organisatoren der Gegenveranstaltungen“, sagt Polizeisprecherin Tanja Rißland. Festerling hatte bundesweit Bekanntheit durch ihre Äußerungen zur ersten Hogesa-Demo („Hooligans gegen Salafisten“) in Köln erlangt, bei der zahlreiche Polizisten verletzt worden waren: „Heute Abend ziehe ich meinen Hut vor den Hools, vor euch“, hatte sie in einem Artikel geschrieben.
Auch die Anti-Hagida-Demonstranten vom Bündnis „Bunt statt braun“ haben inzwischen Pläne für den Montag geschmiedet. Um 18 Uhr soll es wieder ein Friedensgebet in der Marktkirche geben, an dem sich auch die jüdischen und muslimischen Gemeinden beteiligen. „Anschließend wollen wir eine Kundgebung auf dem Platz vor der Kirche abhalten“, sagt Jasmin Arbabian-Vogel vom Bündnis. Der offizielle Protest sei damit beendet. Es bleibe dann jedem selbst überlassen, ob er sich danach in Richtung Opernplatz begebe oder nicht. „Es werden bestimmt nicht so viele Teilnehmer, wie beim letzten Mal, aber ein paar tausend Menschen könnten zusammenkommen“, sagt Arbabian-Vogel.
Linksautonome Gruppierungen rufen im Internet erneut zu einer Blockade des Hagida-Protests auf. Sie wollen sich um 18.30 Uhr auf dem Opernplatz treffen und verhindern, dass sich die Islamfeinde auf den Weg durch die Stadt machen können. Auch die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor. Nach dem ersten Treffen der Hagida-Bewegung vor knapp zwei Wochen hatte die Polizei eingeräumt, die Zahl der Gegendemonstranten unterschätzt zu haben. Eine solche Fehlleistung will sich die Behörde kein zweites Mal erlauben. Der Einsatz am Montag wird wohl deutlich größer ausfallen, als bei der ersten Hagida-Demo.