Stolz zeigt Sarah-Lynn ihre Zeichnung auf einem großen DIN-A2-Blatt. „Ich wünsche mir Fahrradständer, Aktionen für ältere Menschen, die auf ihre Enkel aufpassen und einen Basketballplatz“, erklärt die Zehnjährige aus Vahrenheide. Bei der Informations- und Beteiligungsaktion zum Spielplatz an der Magdeburger Straße waren rund zehn Kinder und Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren gekommen, um ihre Ideen und Wünsche für die neue Spielstätte einzubringen. Auf einem Board sammelten Mitarbeiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün die Vorschläge der Kinder, die hauptsächlich zum Kids Club Vahrenheide gehörten. „Wir haben uns auch im Rahmen eines Projektes mit Spielplätzen beschäftigt, daher hat das total gepasst“, erklärt Ellen Bach, Sozialpädagogin und Leiterin des Kids Clubs.
2020 beginnt der Bau
Ein marodes Baumhaus mit Kletterelementen und eine durch Bestandsschutz legale Rutsche sind die einzigen Dinge, die vom Kinderspielplatz zwischen Magdeburger und Leipziger Straße in Vahrenheide übrig geblieben sind. Die anderen Spielgeräte wurden nach und nach aus unterschiedlichen Gründen abgebaut. Nach 16 Jahren wird die Spielstätte jetzt erneuert: In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll mit dem Bau begonnen werden. „Für mich ist es wichtig, dass die Kinder sagen, was sie gut finden – auch am jetzigen Spielplatz“, erklärt Astrid Macaj, Planerin im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün. Außerdem möchte sie den Kindern persönlich vermitteln, was auf dem Gelände nicht möglich ist. Viele Kinder hätten sich Tore oder Basketballkörbe gewünscht – wegen der nahen Wohnungsbebauung sei allerdings kein Ballsport möglich. Auch ein Trampolin, das schon einmal auf der Anlage stand, wird nicht noch mal montiert. Zu viel Angst besteht, dass dieses erneut durch Vandalismus beschädigt werden könnte. Eine Tischtennisplatte wird aufgrund schlechter Erfahrungen ebenfalls kein zweites Mal aufgestellt.
„Mehr soziale Kontrolle“
„Wir wollen ein breites Spektrum an Spielgeräten schaffen“, sagt Macaj. Zurzeit würden schaukeln, klettern und rutschen hoch im Kurs stehen – das Schwerpunktalter der Nutzer soll zwischen sechs und zwölf Jahren liegen. Außerdem soll laut Sonja Griebenow, Betreuerin und Planerin des Projekts von der Firma Linnea Landschaftsarchitektur, mehr Farbe auf das Gelände gebracht werden. Für den Kontaktbeamten der Polizei in den Stadtteilen Sahlkamp-Vahrenheide, Thomas Schulz, ist vor allem eines bei der Neugestaltung des Spielplatzes wichtig. „Hier ist alles ziemlich zugewuchert in den vergangenen Jahren. Es wäre ratsam, das zu beseitigen und so mehr Transparenz zu schaffen“, berichtet der Polizist. So würde es weniger dunkle Ecken und mehr soziale Kontrolle geben.
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Von Laura Ebeling