Winter in Hannover: Markthändler müssen Schnee auf Stephansplatz mit Trecker räumen

Der Wintereinbruch hat unter den Markthändlern, die jeden Freitag auf dem Stephansplatz in der Südstadt ihre Stände aufbauen, für erheblichen Ärger gesorgt. Denn nach Angaben von Markthändlern war der Platz für einen Markttag so schlecht geräumt, dass ein Landwirt zu Hilfe gerufen wurde. Der Wochenmarkt jeden Freitag auf dem Stephansplatz ist einer der beliebtesten Märkte in Hannover. „Der Platz war nicht richtig geräumt“, sagt Niklas Kräling, der auf dem Stephansplatz Obst und Gemüse verkauft. Gemeinsam mit anderen Händlern habe er sich den Platz vorher bei Tageslicht angeschaut. Dann habe ein Standbetreiber seinen Bruder gebeten, mit dem Trecker anzurücken. „Wir hätten die Stände sonst nicht aufbauen können“, betont Kräling. Der Bauer sei dann seit 3 Uhr in der Nacht im Einsatz gewesen und habe Schnee zur Seite geschoben und weggeschaufelt, um Platz für die Stände zu schaffen. „Das alles war sehr ärgerlich.“ Stadt: Zwei Räumfahrzeuge waren im Einsatz: Die Stadt weist die Vorwürfe zurück: Der Platz sei mit zwei Räumfahrzeugen geräumt worden, sagte Stadtsprecher Dennis Dix. Einigen Händlerinnen und Händlern sei das anscheinend nicht schnell genug gegangen, meinte er. „Alle Beteiligten strengen sich an, auf allen Märkten einen Marktbetrieb zu gewährleisten, der unter diesen extremen Bedingungen so normal wie möglich ist“, betonte Dix. Die Stadt bitte unter den besonderen Witterungsumständen um einen nachsichtigen Umgang miteinander. Die Stadt müsse den Markthändlern zumindest für den vergangenen Freitag das Standgeld erlassen, sagte CDU-Ratsmitglied Jesse Jeng. „Die Händler sind von der Stadt allein gelassen worden“, meinte er. Es gehe nicht, dass die Standbetreiber sich selbst um das Räumen kümmern müssten, um überhaupt ihre Stände aufstellen zu können. Noch vor dem Schnee wurden drei Allwetter-Tischtennisplatten in der Südstadt aufgestellt: Je eine auf der West- und Ostseite des Bertha-von Suttner-Platzes und am Spielplatz auf der Südseite des Stehansplatzes. Diese wurden in einem Antrag der SPD-Fraktion, gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen in der Juni-Sitzung des Bezirksrates Südstadt-Bult einstimmig gefordert. Laut der SPD war die Aufstellung der Platten ein Bevölkerungswunsch. „Tischtennis besitzt einen hohen Freizeitwert und wird generationsübergreifend gespielt. Sobald die Kontaktbeschränkungen es wieder zulassen, ist gerade Sport im Freien zu fördern“, sagte Roland Schmitz-Justen, Vorsitzender der SPD-Fraktion. elg Von Mathias Klein