Als das 18-stöckige Iduna-Zentrum in den frühen 1970er-Jahren gebaut wird, gilt es als Göttingens Prestigeobjekt mit 407 Wohnungen, Schwimmbad, Sauna und Einkaufszentrum. Wer hier wohnen will, muss es sich leisten können. Doch im Laufe der Zeit wird das anonyme Wohnen immer unattraktiver. Viele Eigentümer*innen und Mieter*innen ziehen aus und Sozialhilfeempfänger*innen und Geflüchtete aus dem ehemaligen Jugoslawien ziehen ein. Die Bewohner*innenstruktur verändert sich und somit auch der Ruf des Gebäudes. Heute ist der Betonblock ?Bausünde? und ?sozialer Brennpunkt?: Das Einkaufszentrum gibt es nicht mehr, Sauna und Schwimmbad sind geschlossen. Die meisten Hochhäuser der 1970er-Jahre teilen dasselbe Schicksal ? die Wohnkomplexe wurden zu Sinnbildern einer gescheiterten städtebaulichen Utopie. Für sein fotografisches Langzeitprojekt zog Ingmar Björn Nolting für fünf Monate in das Hochhaus und porträtierte Sozialhilfeempfänger*innen, Geflüchtete, Drogenabhängige, Studierende und Rentner*innen in Altersarmut. Das 18-stöckige Iduna-Zentrum besteht aus zwei miteinander verbundenen Wohnkomplexen. Als das Hochhaus Anfang der 1970er-Jahre gebaut wurde galt es als Prestigeobjekt. Aus den angesehenen Apartments der Besserverdienenden wurden im Laufe der Zeit jedoch die Wohnungen des gesellschaftlichen Randes. Über 500 Menschen leben schätzungsweise hier, genaue Zahlen gibt es nicht. Neben vielen Roma-Familien leben hier heute unter anderem Suchtkranke, MigrantInnen, SozialhilfeempfängerInnen und Studierende, die oft nach sehr kurzer Zeit wieder ausziehen. Dieses Foto darf im Zusammenhang mit der Berichterstattung ueber das 7. Lumix Festival fuer jungen Bildjournalismus bis 31.12.2020 honorarfrei veroeffentlicht werden. Jede andere Nutzung ist honorarpflichtig gemaess aktueller MFM-Liste und muss vor der Veroeffentlichung mit dem Bildautor abgestimmt werden. Ingmar Björn Nolting Hinter Fassaden