Hildesheim: Bischof Wilmer will Diözesanpastoralrat gründen

Das Bistum Hildesheim will ein bisschen mehr Demokratie wagen. Bischof Heiner Wilmer hat dazu die Gründung eines neuen Gremiums angekündigt, dem verschiedene Gruppen wie Jugendverbände, Caritas und Bildungseinrichtungen, aber auch der bereits bestehende Diözesanrat als Laienvertretung angehören sollen. Im neuen sogenannten Diözesanpastoralrat sollen auch Menschen von außen vertreten sein. Er wolle sich als Bischof an dieses Beratungsgremium binden, sagte Wilmer. Wegen seiner demokratischen Legitimation soll der Diözesanpastoralrat sogar dem bereits bestehenden Bischöflichen Rat übergeordnet sein, dem die Verwaltungsspitze und das Domkapitel des Bistums angehören. Reaktion auf Kritik: Die Gründung des neuen Gremiums ist auch eine Reaktion auf die Kritik, die an der Bistumsleitung laut geworden war, nachdem diese Ende des Jahres ohne Abstimmung mit den Laien die Schließung von drei Bildungshäusern beschlossen hatte. Der Beteiligungsprozess sei dabei nicht gut verlaufen, räumte Bischof Wilmer beim digitalen Neujahrsempfang des Diözesanrates, selbstkritisch ein: „Ich bin ein Lernender“, sagt er. Die katholische Kirche müsse sich immer wieder fragen, welchen Beitrag sie zur Gesellschaft leisten könne: „Ist die Kirche nicht mehr relevant für den Menschen, kann man sie vergessen“, sagte der Bischof des Bistums, das den Osten Niedersachsens umfasst und dem rund 590.000 Katholiken angehören. Die Laienvertretung des Bistums begrüßte die Entscheidung des Bischofs. Diese sei eine große Chance und ein echter Fortschritt, sagte Christian Heimann, Vorsitzender des Diözesanrates: „Das ist der richtige Weg zu mehr Partizipation bei wichtigen Entscheidungen.“ Es komme allerdings auch darauf an, mit welchen Kompetenzen das neue Gremium ausgestattet werde. Von Simon Benne