Mafiaboss in MHH: Thümler kritisiert "mangelndes Bewusstsein für die Gefahrenlage“

Herr Thümler, MHH-Vize Andreas Tecklenburg musste nach der umstrittenen Behandlung eines mutmaßlichen Mafiabosses in der Klinik seinen Hut nehmen. War Tecklenburg für das Problem verantwortlich oder ist er ein „Bauernopfer“? Wir haben gestern im Einvernehmen mit Herrn Dr. Tecklenburg seinen Vertrag aufgehoben. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir uns zu Einzelheiten nicht äußern. Ich wiederhole aber gern, was ich gestern schon gesagt habe. Klar ist, dass es im Zusammenhang mit dem Fall Igor K. Defizite bei der Meldekette in der MHH gab und ein mangelndes Bewusstsein für die Gefahrenlage. Haben Sie schon einen möglichen Nachfolger parat? Die Suche nach einem möglichen Nachfolger wird Aufgabe der jetzt zu gründenden Findungskommission an der MHH sein. Ich erwarte, dass die Kommission sich zügig zusammensetzt. Welche Folgen hat es für die MHH, wenn diese wichtige Position ein halbes Jahr lang nicht besetzt ist? Die Vertretung wird zurzeit geregelt. Auch der Vertrag von Vize-Präsidentin Andrea Aulkemeyer wird nicht verlängert. Steht die MHH demnächst führungslos da? Professor Michael Manns und Andrea Aulkemeyer werden die MHH auch weiter führen. Der Vertrag von Frau Aulkemeyer läuft erst Ende des Jahres aus, die Ausschreibung läuft zurzeit, eine Nachfolge wird voraussichtlich bis zum Ende des Jahres feststehen. Welche Auswirkungen haben die Vorgänge auf den geplanten Neubau der Universitätsmedizin? Die Planungen gehen unverändert weiter. Zurzeit ist die Gründung der Baugesellschaft in Vorbereitung, die die Verantwortung für den Neubau der Universitätsmedizin übernehmen wird. Man hat den Eindruck, dass es im Gegensatz zum Neubau der Uni-Medizin in Göttingen in Hannover nicht voran geht. Woran liegt das? Mit der Standortentscheidung im Mai 2019 sind die Grundlagen für die weiteren Planungen gelegt worden. Diese werden derzeit mit Hochdruck durch die MHH vorangetrieben. Lesen Sie auch: Hunderte Ärzte protestieren gegen Entlassung von MHH-Vize Tecklenburg Auch das US-Militär wollte den Mafiaboss Igor K. nicht behandeln Kommentar zum Mafiaboss in der MHH: Teure Chaostage in Hannover Von Marco Seng