Bei ihnen sei eine Variante des Darmbakteriums E. coli entdeckt worden, die isoliert untergebrachten Babys seien aber nicht erkrankt, teilte das Sozialministerium in Hannover am Donnerstag mit. Die Station sei für Neuaufnahmen gesperrt worden und das Personal sowie alle Frühgeborenen seien untersucht worden. Außerdem wurde die Station desinfiziert.
Die empfohlenen Hygienemaßnahmen seien minuziös umgesetzt worden, sagte ein Ministeriumssprecher. „Nach unserer derzeitigen Kenntnis hat das Klinikum die notwendigen Maßnahmen veranlasst, um das Geschehen einzudämmen und insbesondere sofort die zuständige Amtsärztin des Landkreises Emsland informiert.“
Wie der Landkreis mitteilte, sollten die verschärften Hygienemaßnahmen auch in den kommenden Tagen fortgeführt werden, um weiteren Kontaminationen und eventuellen Infektionen vorzubeugen. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sei Träger des Darmkeims, ohne erkrankt zu sein. Für Frühgeborene ohne ausgereiftes Immunsystem seien aber Vorsichtsmaßnahmen notwendig. Zuletzt hatte es im Februar einen Keimausbruch auf der Frühchenstation in Stade gegeben, Babys erkrankten aber nicht.
Im vergangenen Jahr waren auf der Neugeborenen-Intensivstation des Klinikums Bremen-Mitte mehrere Babys an einer Infektion mit multiresistenten Keimen erkrankt, drei von ihnen starben. Dort gab es schwere Pannen beim Umgang mit dem Ereignis. Die Station musste für mehrere Wochen geschlossen werden, der Chefarzt der Kinderklinik wurde entlassen. Ein Untersuchungsausschuss der Bremischen Bürgerschaft griff den Fall auf.
dpa