Funkelnagelneu und schon aus dem Ruder gelaufen: Ein knapp 200 Meter langer und 32 Meter breiter Autofrachter ist im Großraum der Dollart-Bucht wegen eines Softwarefehlers vom Kurs abgekommen und hat Grund berührt.
Der 53 Jahre alte Kapitän der unter liberianischer Flagge laufenden „Siem Cicero“ konnte seinen kantigen Schiffsgiganten am Donnerstag nicht mehr lenken, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am Freitag sagte. Das Schiff war nach den Angaben der Wasserschutzpolizei erst seit zehn Tagen in Betrieb.
Der Kapitän habe nach der Bodenberührung zwei Schlepper angefordert, die den Frachter in den Emder Hafen zogen. Im Außenbereich des Hafens stellten Taucher bei einer Inspektion jedoch keine Schäden am Rumpf fest. Nachdem auch der Softwarefehler behoben worden war, wurde ein unmittelbar nach dem Zwischenfall verfügtes Auslaufverbot der Behörden wieder aufgehoben.
Das Schiff mit einer Tragfähigkeit von mehr als 17.000 Tonnen war vom Emder Hafen in Richtung Halifax (Kanada) gestartet. Die ostfriesische Stadt Emden hat einen der größten Autoumschlagshäfen Europas und stellt zusammen mit den Anlagen in Bremerhaven einen der wichtigsten deutschen Verladeplätze für Export-Autos dar.
dpa