Die von den Statistikern vorgelegten Daten stammen überwiegend aus 2015. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt in Niedersachsen um 2,1 Prozent und damit stärker als im Bundesdurchschnitt (plus 1,7 Prozent). Insbesondere die Industrie war ein Wachstumsmotor. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 0,8 Prozent auf knapp vier Millionen Personen. Parallel fiel die Arbeitslosenquote um 0,4 Punkte auf 6,1 Prozent und liegt auch damit unter dem Bundesschnitt (6,4 Prozent).
Doch nicht jeder profitiert von der Entwicklung: Die Zahl der Menschen, die als arm gelten, stieg 2015 auf 1,2 Millionen - das sind 15,9 Prozent der Niedersachsen. Die Armutsschwelle liegt bei 930 Euro Netto-Monatseinkommen für Singles und bei 1925 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt. Die Armutsquote ist in allen Ländern gestiegen, was Statistiker auch mit zwei Effekten erklären: So würden viele Flüchtlinge in diese Kategorie fallen. Auch die allgemein höheren Löhne führen dazu, dass die Armutsschwelle steigt - denn dann rutschen mehr Menschen unter den Grenzwert, der bei 60 Prozent des mittleren Einkommenswerts liegt.