Auch um über Lockerungen des Vollzugs zu entscheiden, benötige das Land hochqualifizierte Psychologen. „60 bis 70 Prozent der Strafgefangenen haben psychische Auffälligkeiten beziehungsweise sind psychisch krank.“
Der Hildesheimer Master-Studiengang wurde um knapp 20 auf 60 Plätze ausgeweitet, die neu eingerichtete Professur Rechtspsychologie übernimmt der renommierte Kriminalpsychologe Klaus-Peter Dahle, der zuvor an der Berliner Charité forschte. Das Sozialministerium und das Justizministerium unterstützen jeweils jährlich bis zu zwei Studierende mit einem Stipendium von 1200 Euro pro Monat. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten nach ihrem Abschluss mindestens fünf Jahre lang im Justiz- beziehungsweise Maßregelvollzug in Niedersachsen zu arbeiten.
Der Vorsitzende des Verbandes Niedersächsischer Strafvollzugsbediensteter (VNSB), Uwe Oelkers, begrüßte die Anstrengungen zur Gewinnung von Psychologen. Notwendig seien aber auch Strategien, um Justizbedienstete zu finden. „Wir haben ein großes Problem, geeigneten Nachwuchs zu bekommen“, sagte Oelkers der dpa. Zudem fehlten Gefängnisärzte.
lni