Wie bei Mario gibt es auch bei Link keine Überraschungen, was die grundlegende Geschichte betrifft: Das Spiel beginnt, als sich Link und Zelda im Kindesalter kennenlernen. Dabei wird die angehende Prinzessin von Hyrule entführt wird und muss von Link gerettet werden. Die Handlung wird im Laufe des Spiels in Zwischensequenzen weitererzählt.
In „Skyward Sword“ startet das Abenteuer nicht in einem beschaulichen Dorf, sondern im so genannten Wolkenhort, in dem Link mit einem zentralen Spielelement vertraut gemacht wird: Dem Fliegen. Denn im Gegensatz zu vorigen Zelda-Teilen gibt es diesmal keine zusammenhängende Spielwelt. Stattdessen fliegt Link auf einem Riesenvogel über den Wolken und kann an bestimmten Stellen auf die Erde gleiten. In den Wald-, Wüsten- und Vulkangebieten kämpft sich Link dann bis zu den Dungeons vor, die wie üblich die Highlights der Spiele sind. Dort muss Link gegen zahlreiche Gegner wie Skelette, Spinnen oder Kobolde kämpfen, neue Ausrüstungsgegenstände suchen, Rätsel lösen und schließlich den Endgegner besiegen. Dazu kann Link Nebenquests erledigen, wenn er die Mini-Inseln in der Welt erkundet. Ein Nachteil im Spieldesign ist das so genannte Backtracking: Link muss einige Dungeons im späteren Spielverlauf erneut besuchen. Auch wenn es dabei stärkere Gegner und neue Rätsel gibt, wären ganz neue Bereiche spannender gewesen.
Das Besondere an „Skyward Sword“ ist die präzise Steuerung, die die neue Wiimote Plus ermöglicht (der Controller wird zwingend für das Spielen vorausgesetzt). Statt wie beim vorigen Zelda-Abenteuer auf der Wii, „Twilight Princess“, wild mit dem Controller zu fuchteln, werden die Bewegungen nun präzise ins Spiel übertragen. Dadurch steuern sich die Kämpfe sehr anspruchsvoll: Link kann nun horizontale und vertikale Schwerthiebe ausführen, zuschlagen oder stechen. Viele Gegner haben entsprechend bestimmte Schwachstellen, die mit genauen Schwertstreichen getroffen werden müssen. Und wie im Vorgänger wird die Wiimote zum Zielen benutzt, wenn Link etwa mit Pfeil und Bogen ausgerüstet ist – so fühlen sich die Kämpfe in „Skyward Sword“ sehr realistisch an.
Die Steuerung kommt auch in den Rätseln zum Tragen. Dabei muss Link etwa bestimmte Bewegungen nachzeichnen, die Wiimote beim Balancieren ruhig halten oder mit neu gefundenen Ausrüstungsgegenständen hantieren. Den neuen ferngesteuerten Käfer bewegt Link präzise durch Engpässe in den Dungeons, um Schalter auszulösen, oder er lässt Bomben an rissige Stellen an der Wand rollen, um neue Wege freizulegen. Neu ist in „Skyward Sword“, dass Link seine Gegenstände verbessern und so etwa seinen Schild stärker machen kann.
Die Grafik unterscheidet sich vom Stil her deutlich vom Vorgänger „Twilight Princess“: Statt düsterer Töne scheint die fröhliche Welt von „Skyward Sword“ mit Wasserfarben gemalt zu sein. Das Design passt sehr gut zur Atmosphäre der Zelda-Reihe, auch wenn die Wii grafisch nicht mit Xbox360 und PlayStation 3 konkurrieren kann. Auch der Sound ist Zelda-typisch hervorragend: Die teils bekannten Melodien und Musikstücke wurden durch neue ergänzt und komplett von einem Orchester eingespielt. Lediglich die fehlende Sprachausgabe fällt mittlerweile störend auf.
„The Legend of Zelda: Skyward Sword“ ist damit wieder ein tolles Zelda-Abenteuer geworden, das Abenteuer-Fans und Kenner der Reihe etwa 40 Stunden sehr gut unterhalten wird.
„The Legend of Zelda: Skyward Sword“ gibt es für die Wii. Es ist ab sechs Jahren freigegeben und kostet etwa 45 Euro.
jhf