Kulturzentrum Faust: Musiker Rainer von Vielen bringt Fans mit Electro und Rock zum Tanzen

Wer auf ein Konzert geht, stellt sich für diesen Abend gemeinhin auf eine Musikrichtung ein. Geht man zu Helene Fischer, erwartet man Schlager – geht man zu Rammstein, erwartet man eher keinen Schlager. Doch das Publikum von Rainer von Vielen scheint das lockerer zu sehen, denn der Musiker stand am Sonnabend gleich mit zwei seiner Bands auf der Bühne im Kulturzentrum Faust – und deren Musik war sehr unterschiedlich. Orange versetzt Zuhörer in Trance: Die Gruppe Orange eröffnete den Abend. Um Frontman Rainer von Vielen standen in dieser Formation vier weitere Musiker auf der Bühne – von hinten mit bunten Scheinwerfern angeleuchtet und von Nebel umhüllt. Orange vereint Worldbeats mit elektronischen Klängen und arrangiert dazu Percussion, Oberton und Didgeridoo. Vor allem letzteres gibt der Band ihren ganz eigenen Klang irgendwo zwischen Electro, Sambarhythmen und der Musik australischer Ureinwohner. Über zehn Minuten je Lied versetzte die Band ihre Zuschauer mit sich steigernden, aber immer wiederkehrenden Melodien in Bewegung und eine Art Trance. Mit Rainer von Vielen wird es rockig: Nach eineinhalb Stunden verabschieden sich die Musiker von der Bühne, und nach kurzer Umbaupause kommt Rainer von Vielen wieder – dieses Mal mit seiner gleichnamigen Band Rainer von Vielen. Schon der Aufbau der vier Bandmitglieder versprach eine andere Musikrichtung: Percussion, Bongos und Didgeridoo wichen E-Gitarre und E-Bass. Nur das Schlagzeug blieb. Es wurde rockig auf der Bühne. Die Alternative-Band macht Bastard-Pop, mischen also Musik von zwei oder mehreren Interpreten in einem Lied zusammen. Zu dem meist krachigen lauten Rock kombiniert Rainer von Vielen aber auch Akkordeon und Mundharmonika – das gibt den sehr ähnlich arrangierten Liedern ihren eigenen Charakter. Das Publikum tanzt auch bei diesem Genre, das Rainer von Vielen präsentiert, ausgelassen mit. Rainer von Vielen ist ein vielseitiger Künstler: Rainer von Vielen kommt so wie seine beiden Bands aus Kempten im Allgäu. Neben den Live-Auftritten schreibt er Film- und Theatermusik. Ab 2012 führte er zusammen mit seiner Band Rainer von Vielen das Theaterstück „Mythen der Freiheit“ am Jungen Schauspiel Hannover auf, das die Musiker zusammen mit dem Regisseur Florian Fiedler und dem Team des Jungen Schauspiels selbst geschrieben haben. Lesen Sie auch: Die Hamburger Band Abramowicz stellt im Lux ihr Debütalbum vor Singer-Songwriter Faber stellt sein zweites Album im Lux vor Von Lisa Neugebauer