Gute Werbung altert nicht. Sie wird klassisch. Genauso wie gute Malerei. Oder guter Wein. All das zeigt jetzt die neue Präsentation deutscher Impressionisten im Landesmuseum. „Für uns ist die Hängung dieser Bilder ein Vorbote der Neugestaltung des ganzen Hauses“, sagt Katja Lembke, die Direktorin des Museums.
Das prunkt nun geradezu damit, über die weltgrößte Sammlung von Werken der Maler Max Liebermann (1847–1935), Lovis Corinth (1858–1925) und Max Slevogt (1868–1932) zu verfügen. Davon sind rund 50 Werke – ein Drittel der Sammlung – in opulenter Hängung und mit LED-Technik ausgeleuchtet wie nie zuvor zu sehen. Ein würdiger Rahmen für das Trio, das Kunsthistoriker schon traditionell gern zum „Dreigestirn des deutschen Impressionismus“ bündeln. Dabei war diese Formel zunächst nur eine pfiffige Werbeformel des Berliner Verlegers und Galeristen Paul Cassirer (1871–1926), erinnert Museumskurator Thomas Andratschke.
Tatsächlich hatten alle drei zwar jeweils impressionistische Phasen, Techniken und Themen. Sie bilden mit vielen Arbeiten aber auch Schnittmengen zu benachbarten Künstlergruppen. Etwa zu der Worpsweder Kolonie oder auch zur Berliner Secession, der alle drei angehörten. Diese Querverbindungen sind im Landesmuseum in benachbarten Kabinettssälen zu besichtigen – was ein besonderer Kunstgriff des Kurators ist.
Doch solche Differenzierungen ändern nichts daran, dass die Vereinigung Liebermanns, Corinths und Slevogts zum Impressionistentrio längst klassisch ist. Dreigestirn bleibt Dreigestirn. Das ist so klassisch wie die neue Wandfarbe für die Säle der Impressionisten, die den Besuchern wohl zuerst ins Auge fallen dürfte. Es handelt sich um eine Variante von Pompejanisch Rot, die „Barolo 95“ heißt. Noch so ein Klassiker.