Die Kooperation von vielen öffentlich-rechtlichen Sendern mit dem ehemaligen Pink-Floyd-Frontmann Roger Waters ist in den vergangenen Tagen beendet worden. Die Rundfunkanstalten reagierten damit auf die anhaltenden Antisemitismusvorwürfe gegen Waters. Nach dem WDR und dem BR teilte auch der SWR am Montag über Twitter mit, aus der Präsentation der Tournee des Sängers ausgestiegen zu sein. „Damit reagiert der SWR auf Antisemitismus-Vorwürfe gegen das Pink-Floyd-Gründungsmitglied“, hieß es zur Begründung.
Auch eine BR-Sprecherin verkündete, die Rundfunkanstalt habe „sich nach dem Ausstieg des WDR aus der Kooperation mit Roger Waters entschieden, aufgrund von dessen umstrittener Haltung gegenüber Israel die Medienpartnerschaft mit sofortiger Wirkung ebenfalls zu beenden“. Ursprünglich wollte Bayern2 das Konzert des Künstlers in München präsentieren. „Wir merken aber, dass nun ein klares Signal gefragt ist. Den Auftritt von Roger Waters wird Bayern2 natürlich dennoch wie geplant journalistisch und kritisch im Programm begleiten“, erklärte die Sprecherin.
Waters unterstützt die Boykott-Kampagne gegen Israel
Die „Bild“-Zeitung hatte am Sonntagabend in ihrer Online-Ausgabe berichtet, dass der WDR aus seiner Kooperation mit Waters aussteigt. „Zu dieser Zusammenarbeit hatten den WDR in den vergangenen Tagen kritische Stimmen, vor allem jüdischer Mitbürger, erreicht“, sagte eine Sprecherin der Rundfunkanstalt am Montag. „Der Musiker trat in der Vergangenheit mit anti-israelischen Aktionen in die Öffentlichkeit. WDR Intendant Tom Buhrow sieht in der Absage ein Signal des Verstehens an die jüdischen Gemeinden.“
Waters ist Unterstützer der Boykott-Kampagne gegen Israel (BDS). Im kommenden Jahr wird er mit seiner Show „U + Them“ auf Tournee gehen und dabei auch in Deutschland Station machen. Der WDR, SWR und BR waren Konzert-Kooperationen für die Konzerte in Köln, Mannheim beziehungsweise München eingegangen.
Von RND/epd